Kanterniederlage in FreiburgDie SCL Tigers gehen unter – und benötigen dringend Skorer
Im letzten Qualifikationsspiel sind die Emmentaler beim 0:6 gegen Gottéron chancenlos. Nun beginnt mit dem Playout der sportliche Überlebenskampf.

Alles hat ein Ende, auch die Qualifikation der National League – nach 52 zuweilen sehr langatmigen Runden. Und sie endet tatsächlich mit einer Prise Spannung und Dramatik, zumindest für die Involvierten im Kampf um einen Platz im Playoff respektive Pre-Playoff. Dazu gehört Gottéron, und so schielt der Grossteil der 9009 Zuschauerinnen und Zuschauer in der ausverkauften BCF-Arena mit einem Auge regelmässig auf den Totomat. Doch die Kunde ist aus Freiburger Optik negativ: Meister Zug gibt sich in Lausanne keine Blösse und sichert sich Platz 6, weshalb Gottéron trotz des 6:0-Siegs über die SCL Tigers ins Pre-Playoff muss.
Für die Emmentaler handelt es sich um die fünfte Niederlage in Folge. Die Formkurve zeigt deutlich nach unten. Das ist nicht die beste Voraussetzung für den Kampf um den Ligaerhalt, der am 14. März mit dem Playout gegen den HC Ajoie beginnt.
Gottéron im Powerplay überragend
Das Geschehen des letzten Qualifikationsspiels, es ist relativ schnell erzählt. Nach einem umkämpften ersten Drittel, in dem die SCL Tigers durch Jan Neuenschwander (4.) und Harri Pesonen (19.) durchaus gute Chancen auf die Führung haben, verlieren sie den Faden komplett. Langnau kassiert sieben Strafen, das ist fatal. Denn fünfmal reüssieren die Fribourger im Powerplay, wobei sich Marcus Sörensen als Dreifach-Torschütze auszeichnen kann.
Derweil das Powerplay von Gottéron funktioniert – es ist mit einer Erfolgsquote von 26,84 Prozent das zweitbeste der Liga –, tun sich die Emmentaler mit einem Mann mehr schon seit Wochen schwer. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass mit Marc Michaelis, Aleksi Saarela, Vili Saarijärvi, Cody Eakin und Nolan Diem gleich fünf Spieler fehlen, die im Powerplay gesetzt sind. Ihre Absenz ist ebenso ein Grund für Langnaus Harmlosigkeit im Abschluss. In den letzten fünf Spielen hat das Team von Thierry Paterlini nur vier Tore erzielt.
Mit diesem nicht unwesentlichen Handicap also treten die SCL Tigers nun zum Playout an. Dass diese Mannschaft in der Qualifikation über weite Strecken ordentlich gespielt hat – es spielt keine Rolle. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie im Vergleich zur letzten Saison 25 Punkte mehr geholt hat. Denn: Nun beginnt für Langnau der sportliche Überlebenskampf.
«Bobos» ausheilen, den Teamgeist stärken
«So zu verlieren, ist bitter», hält Flavio Schmutz fest. Die letzten Wochen, sie hätten an den Spielern genagt. Einerseits, weil durch die vielen Absenzen die Linien immer wieder durcheinandergewürfelt wurden und so gar keine Automatismen entstehen konnten. Andererseits, weil Langnau eben lang dran war im Kampf um einen Pre-Playoff-Platz. «Das mental zu verarbeiten, ist gar nicht so einfach», sagt Schmutz. Die anstehende Serie gegen Ajoie wird für ihn doppelt speziell, spielt doch Bruder Reto bei den Jurassiern. «Vielleicht werden wir den Kontakt während der Serie etwas runterfahren.»
Die Spieler erhalten nun ein paar freie Tage, um den Kopf zu lüften und die kleineren und grösseren Blessuren auszuheilen. «Die Schlussphase war sehr streng mit den vielen Verletzten, wir müssen nun zuerst zu Kräften kommen», sagt Paterlini. Er hofft, dass der eine oder andere Leistungsträger bis in einer Woche wieder einsatzfähig sein wird. Der Trainer wird nun nicht zuletzt gefragt sein, das Team moralisch wieder aufzurichten. Er will dabei auch die positiven Dinge hervorstreichen, «weil ich das Gefühl habe, dass wir viel Gutes aus dieser Qualifikation mitnehmen können».
Derweil planen die Spieler ein paar kleinere Aktivitäten, um den Kitt zu stärken. «Wir müssen nun clever sein, damit wir besser vorbereitet sind als Ajoie», sagt Schmutz. «Und dazu gehört auch, dass wir voll zusammenstehen.»
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