Kesb platziert weniger Kinder
Im Kanton Zürich geht die Anzahl der Fremdplatzierungen von Minderjährigen seit 2014 zurück. Andere Lösungen werden wichtiger.

Die Kesb haben im Kanton Zürich im vergangenen Jahr rund 772 Kinder und Jugendliche bei Pflegeeltern oder in einem Heim untergebracht. Das sind 7,1 Prozent weniger als noch 2016. Gegenüber dem Jahr 2014 beträgt der Rückgang der Fremdplatzierungen sogar knapp 18 Prozent, wie aus dem Kesb-Jahresbericht hervorgeht, der heute Montag publiziert wurde.
Das liegt gemäss Christina Müller, Vorstandsmitglied der Kesb-Präsidienvereinigung, möglicherweise daran, dass die Kesb heute früher involviert werden – nicht erst, wenn die Situation zwischen Eltern und Kindern eskaliert.
Oft seien andere Lösungen möglich. Eltern würden öfters die Hilfe von Beratungsstellen in Anspruch nehmen, statt abzuwarten. Behördliche Unterstützung solle erst nachrangig eingesetzt werden. Es gibt gemäss Müller auch freiwillige Fremdplatzierungen, also wenn Eltern selber merken, dass sie Hilfe benötigen. Diese Fälle sind nicht in den Kesb-Zahlen enthalten.
Höchster Anteil im Bezirk Affoltern
Im Kanton Zürich werden momentan knapp 3 Prozent der Kinder und Jugendlichen durch die Kesb unterstützt. Am höchsten ist dieser Anteil im Bezirk Affoltern am Albis. Grund für diesen überdurchschnittlich hohen Anteil von 5,5 Prozent ist das Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende Lilienberg.
Bei den Erwachsenen werden gegenwärtig 1,1 Prozent der Bevölkerung durch eine Kesb-Massnahme unterstützt. (hwe/sda)
Erstellt: 04.06.2018, 14:55 Uhr
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