Mehrfamilienhäuser verkleinert
Teilerfolg für die Gegner der Mehrfamilienhäuser auf dem Schönenberger Kirchhügel: Die Bauherrschaft vergrössert den Abstand zum Kirchrainweg.
Von Elio StammSchönenberg – Hartnäckig kämpft eine Gruppe von Anwohnern gegen die geplanten drei Mehrfamilienhäuser auf dem Schönenberger Kirchrain. In ihren Augen stellen diese eine «Verschandelung des Kirchhügels» dar. Ihr Rekurs gegen das Projekt, das von der Gemeinde im vergangenen November bewilligt wurde, zeigt nun Wirkung, ehe das kantonale Baurekursgericht einen Entscheid gefällt hat. Die Bauherrin, die Heka AG aus Niederurnen, hat ihr Projekt freiwillig angepasst und vor einer Woche bei der Gemeinde ein neues Baugesuch eingegeben, wie der zuständige Planer Carlo Gruber bestätigt. Den hängigen Rekurs der in der IG Kirchrain vereinigten Gegner hat die Heka AG beim Baurekursgericht zuvor sistieren lassen. Die Bauherrin gibt den Rekurrenten mit ihrem Verhalten indirekt recht. Sie passt ihr Projekt genau in jenem Bereich an, den die Gegner in ihrem Rekurs hauptsächlich bemängeln: den Bauabständen. Neu sollen die Mehrfamilienhäuser 3,5 Meter vom Kirchrainweg entfernt gebaut werden. Dies ist der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand zu öffentlichen Wegen. Im von der Gemeinde bewilligten Projekt war der Abstand weit geringer. «Wir gingen davon aus, dass es sich beim Kirchrain um einen privaten Weg handelt», sagt Carlo Gruber, Vertreter der Bauherrin. «Bei privaten Wegen gelten keine Mindestabstände.»Die Gegner hätten im Rekurs geltend gemacht, beim Kirchrain handle es sich um einen öffentlichen Weg, weil er mindestens zwei Häuser erschliesst. Da das Bundesgericht in einem ähnlichen Referenzfall einen Weg als öffentlich bezeichnete, habe man sich zur Anpassung entschieden, um auf der sicheren Seite zu sein, sagt Gruber. Schon früher verkleinert Es ist bereits das zweite Mal, dass die Heka AG ihr Baugesuch anpasst. Im vergangenen Sommer hat sie das Projekt schon einmal redimensioniert, weil die kantonale Baudirektion es in der ursprünglichen Form für nicht bewilligungsfähig hielt. Die zwei fünfstöckigen Häuser wurden um ein Vollgeschoss auf vier Stockwerke reduziert, die Einfahrt zur geplanten Tiefgarage von der unter Denkmalschutz stehenden Kirche wegverlegt. An der reduzierten Höhe ändert sich laut Gruber nun nichts mehr. Die Anwohner stören sich aber auch am Umfang des neuen Projekts. Die neu ausgesteckten Profile wirken, wie wenn «schlanke Hochhäuser» entstehen sollten, welche «die Silhouette des Kirchenhügels zerstören», sagt Felix Meier von der IG Kirchrain. Am 16. Juni befinden die Schönenberger an der Gemeindeversammlung über die Umzonungsinitiative der IG Kirchrain. Wird sie angenommen, sind auf dem Kirchhügel nur noch zweigeschossige Wohnbauten zulässig. Das Mehrfamilienhausprojekt stünde damit vor dem Aus.
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