Die Rückkehr in die Realität
Nach sechs Siegen in Folge wird der SCB im Derby von Biel unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt. Die Seeländer gewinnen verdient mit 6:1, nachdem der SCB am Samstag gegen Rapperswil-Jona noch 4:3 gesiegt hatte.
Aufsteiger Biel hat sich im sechsten und wohl letzten Duell in dieser Spielzeit gegen den SC Bern zum zweiten Mal mit einem diskussionslosen 6:1-Erfolg durchgesetzt. Dies, nachdem die Seeländer zuvor dreimal in Folge und mit einem negativen Torverhältnis von 1:16 verloren hatten. Biel, das am Samstag die Heimreise aus Davos mit einer 1:5-Niederlage antreten musste, zeigte sich gegen den SCB von der ersten Minute an quicklebendig und frech. «Wir mussten auf die schwache Leistung in Davos reagieren, unser Sieg war am Ende sicher verdient, doch darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Puck nach meinem Treffer zum 1:0 für uns und gegen den SCB lief», strahlte der Bieler Captain Mathieu Tschantré nach der Partie, die auf Seiten der Seeländer drei verletzungsbedingte Ausfälle forderte: Martin Steinegger, der sich gegen seine ehemaligen Teamkollegen zwei Assists gutschreiben liess, fiel im zweiten Drittel mit einer Knieverletzung aus, mit Jörg Wetzel und Andreas Küng erlebten auch zwei Stürmer das Ende der Partie nicht auf dem Eis.Viel Aufwand, kein ErtragDer SCB, der beim samstäglichen 4:3-Sieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers in den Schlussminuten noch unnötig ins Zittern gekommen war, begann in Biel verheissungs- und druckvoll. Der Verkehr vor dem Tor des wiederum ausgezeichneten Bieler Goalies Pascal Caminada war intensiv, die Chancen für frühe und richtungweisende Tore wurden vom SCB herausgespielt, doch die 1:0-Führung realisierten die Bieler. Der erste Torerfolg der slowakischen Neuerwerbung Jiri Bicek zum 2:0 gab den Seeländern definitiv die Gewissheit, dass gegen diesen SCB erneut eine Überraschung zu schaffen war. Bern dagegen baute im Verlaufe der Partie zusehends ab. Mitverantwortlich für die negative Spielentwicklung aus der Sicht der Stadtberner waren aber auch Undiszipliniertheiten und daraus resultierende Strafen. Rüthemann selbstkritischDas wurde nach dem Schlusspfiff auch von SCB-Captain Ivo Rüthemann, der sich gegen Ende des zweiten Drittels mit Schimpfwörtern gegen Headschiedsrichter Stefan Eichmann eine zehnminütige Disziplinarstrafe eingehandelt hatte, bestätigt: «Wir haben sehr gut begonnen, aber in den ersten 30 Minuten haben wir es verpasst, das Spiel in eine andere Richtung zu lenken. Wir haben zudem bei den gegnerischen Toren noch wacker Beihilfe geleistet», übte Rüthemann Selbstkritik. Mit welchen Worten er seinen Ausschluss provoziert hatte, wollte der SCB-Stürmer nicht preisgeben. Der EHC Biel, der nach dem ersten Derbysieg gegen den SCB am 22.November von zwölf Partien gerade noch zwei (Ambri-Piotta und Rapperswil-Jona) gewinnen konnte, liegt nach dem zweiten Saisonsieg gegen den SCB weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz. Eine Playoff-Viertelfinalqualifikation des Aufsteigers ist auch nach dem jüngsten Exploit eher unwahrscheinlich, denn der Rückstand auf Platz 8 (SCL Tigers) beträgt beachtliche elf Punkte. Am Titelaspiranten SC Bern liegt es nun, in der morgigen Heimpartie gegen Servette den Worten von Cheftrainer John Van Boxmeer, «ein 1:6 nach Siegen in Folge lässt keine Schlüsse für die Zukunft zu», mit einer sofortigen Reaktion Gehör zu verschaffen. René HugTelegramme Seite 17>
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