Berner Defensive in Personalnot
Der SCB beendete den Match in Biel mit drei
Wer nur ein Tor erzielt, der gewinnt im Eishockey nur in Ausnahmefällen Spiele. Wer aber sechs Gegentreffer zulässt, der ist noch viel häufiger chancenlos. Der SCB verlor das Derby in Biel nicht in erster Linie, weil die Stürmer zu viele Chancen vergaben, sondern weil es der Defensive und Torhüter Marco Bührer nicht gelang, die nötige Zeit zu erkämpfen, um den Widerstand der Seeländer zu brechen.Gemäss einer alten Eishockey-weisheit werden in der Offensive Spiele entschieden, in der Defensive aber Meisterschaft gewonnen. Das 1:6 in Biel war so gesehen ein weiterer Weckruf für den SCB. Im Vergleich zu den ZSC Lions etwa ist seine Hintermannschaft nicht konkurrenzfähig. Wenn sich dazu wie aktuell noch die Ausfälle häufen, dann wird das Siegen schwer.Tätlichkeit oder nicht?In Biel fehlten gestern der kranke Philippe Furrer, die verletzten Beat Gerber und Philippe Rytz, und als Mitte Spiel nach einer angeblichen Tätlichkeit auch noch Travis Roche vorzeitig vom Eis musste, herrschte endgültig Notstand. Neben Thomas Ziegler musste plötzlich auch Daniel Meier als Verteidiger einspringen. Wie weit sich der personelle Notstand bis zum morgigen Heimspiel gegen Servette entspannt, ist offen. Eine Magnetresonanzuntersuchung soll zeigen, wie schwer Gerber und Rytz verletzt sind. Beide leiden unter Schulterproblemen aus dem Samstagmatch. Unabhängig von der Diagnose werden sie morgen kaum dabei sein. Roche ist nach der zweiten Spieldauer-disziplinarstrafe im Prinzip gesperrt. Die Fernsehbilder allerdings legen die Vermutung nahe, dass der Schiedsrichter auf eine Bieler Schwalbe hereingefallen ist. Der SCB kann ein Begnadigungsgesuch stellen.Sven Leuenbergers ReiseSportchef Sven Leuenberger wird das heute prüfen und auch entscheiden, ob Reto Kobach vorübergehend nach Bern zurückkehren muss. Der 28-jährige Zentralschweizer spielt seit Ende Oktober leihweise für die SCL Tigers. Ab nächster Saison wird er definitiv Langnau gehören. Bis dahin aber hat der SCB die Möglichkeit, ihn zurückzuholen. Leuenberger erfuhr die schlechten Neuigkeiten auf der Heimreise aus Schweden, wo er in Karlstad und Jönköping Spiele besucht hatte. Kurzfristige Entlastung für die eigene Defensive fand er dort aber nicht. Der Kampf am Strich ist ähnlich eng wie in der Schweiz. Die Qualifikation dauert bis Ende Februar. Kaum ein Team wird frühzeitig Spieler abgeben.So oder so wird Leuenberger aber die Suche nach einem ausländischen Verteidiger intensivieren. Denn die Berner Defensivleistung war gestern nicht Playoff-tauglich. Und Ramzi Abid dürfte seinen Kredit zusehends aufgebraucht haben. Er war in den beiden Spielen vom Wochenende kein Faktor. Im Normalfall wird er nicht mehr spielen. Daniel Germann>
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