«In Bern wird geknausert»
Es gab eine Zeit der Pioniertaten: Bundeshaus, Stadttheater, Casino (bis 1908), Lorraineviadukt (1941), Bahnhofneubau («modernster Bahnhof Europas») und Autobahndreieck (1956–74), Stadion (1954/2005) sowie Welle, Bahnhofplatz und Baldachin (bis 2008). Und die zum Teil in über hundert Jahren aufgebauten Kulturinstitutionen.Und heute? Während andernorts Kultur und öffentlicher Verkehr grossartig ausgebaut und unterstützt werden, und der unschätzbare Wert gerade der Musik für unsere Gesellschaft und die kommenden Generationen erkannt ist, soll in Bern geknausert werden! Und das in einer Zeit, wo marode Banken mit Unsummen von Staatsgeldern saniert, das Geld auch Privaten locker in der Tasche sitzt und ein Konjunkturprogramm dem anderen folgt. Dabei wäre doch der Erhalt und Ausbau unserer Kulturinstitutionen auch ein Konjunkturprogramm, wenn man an die dort zu unserem Wohl engagierten «Arbeitskräfte» denkt. Was soll da die Abschaffung eines renommierten Ballettensembles, die Opferung der Selbstständigkeit unseres Sinfonieorchesters? Und das Verhindern eines grosszügigen Bahnhofausbaus in einer Landeshauptstadt, die – was es sonst kaum gibt – über keinen eigenen Grossflughafen verfügt! Kosten-Nutzen-Denken ist schon recht. Aber im öffentlichen Verkehr? Und was soll Qualitätserhaltung mit Sparmassnahmen in der Kultur? Ich wünschte den Politikerinnen und Politikern sowie dem Stimmvolk von Bern auch heute Weitblick, Mut und Grosszügigkeit bei zukunftsweisenden Entscheiden, wie sie demnächst anstehen.Ruedi BarthJegenstorf>
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