Gewalt in Teherans Strass en
Die Konfrontation zwischen Irans oberster Autorität und der Opposition verschärft sich. Und bei Nachzählungen
Irans Wächterrat räumte gestern Montag laut iranischen Medien erhebliche Unregelmässigkeiten bei der Wahl ein. Am Sieg von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinejad änderten die Unregelmässigkeiten aber nichts. In 50 nachgezählten Wahlbezirken seien mehr Stimmen abgegeben worden, als es Wahlberechtigte gegeben habe. Die Rede war zunächst von über drei Millionen Stimmen. Später am Tag dementierten staatliche Stellen das Fehlereingeständnis: Dieses sei nur die Darstellung der unterlegenen Kandidaten. Oppositionsführer Mir-Hossein Musavi verschärfte unterdessen den Ton. Zum einen stellt er sich auf den Standpunkt, es sei das Recht der Menschen, «gegen Lügen und Betrug zu protestieren.» Vor allem aber markiert Musavi jetzt mit einem Manifest offen Distanz zum obersten geistlichen Führer Irans, Ayatollah Ali Khamenei. Die iranischen Revolutionsgarden haben währenddessen die Niederschlagung weiterer Proteste der Opposition angedroht. Die Opposition müsse «die Sabotage und die aufrührerischen Aktivitäten» umgehend einstellen. Sonst müssten sich die Demonstranten auf eine gewaltsame Konfrontation einstellen. Dessen ungeachtet wurde in Teherans Strassen gestern erneut protestiert. Die Polizei setzte Tränengas ein und feuerte Warnschüsse ab. Hubschrauber kreisten über der Menge. An zentralen Plätzen der Stadt war Augenzeugen zufolge ein grosses Polizeiaufgebot zusammengezogen worden, um Proteste im Keim zu ersticken. Erschreckende Amateurvideos blutiger Szenen vom Samstag sind aber alles andere als geeignet, die Opposition zum Einlenken zu bewegen. (ap/sda)Seite 3>
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