Erdrutschsieg von Widmer-Schlumpf
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ist am Samstagabend vom Fernsehpublikum zur «Schweizerin des Jahres 2008» gewählt worden.
Am Ende konnte es Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf selber kaum fassen. 70 Prozent der Fernsehzuschauer wählten die Bündnerin am Samstagabend in der vom Schweizer Fernsehen SF produzierten TV-Show «Swiss Award – Die Millionengala» zur Schweizerin des Jahres 2008. Ein überwältigendes Ergebnis. Ein Plebiszit. Doch die zierliche Justizministerin tat sich bei aller Freude schwer damit, den Erfolg auszukosten. Es sei ein Preis für «alle miteinander», relativierte sie. Und im 2009 wolle sie «eine gute Schweizerin werden», sagte sie im Stile einer Konfirmandin. Schon bei ihrem Gang über den roten Teppich ins Zürcher Hallenstadion merkte man: Glamour, VIP-Ambiente und Blitzlichtgewitter sind ihre Sache nicht. Ohrfeige für SVP und BlocherHinter den Kulissen, beim Gala-Diner, waren sich die Prominenten und Cervelat-Prominenten einig: Diese Wahl – ausgerechnet in Zürich – war auch eine Ohrfeige für die SVP und ihren Übervater Christoph Blocher. Fast unter gingen im Trubel die Swiss Awards in den diversen Kategorien. Neben Widmer-Schlumpf (Politik) triumphierte das Basler Architekten-Duo Jacques Herzog und Pierre de Meuron in der Sparte Kultur. Die Auszeichnung erfolgte vor allem für die Realisierung des Olympiastadions in Peking. Die Architekten waren erstaunt und erfreut, zum zweiten Mal den Swiss Award erhalten zu haben. «Es ist für uns wichtig zu wissen, dass Architektur vom Volk mitgetragen wird», sagte Herzog dem «Bund». Der Tessiner Tunnel- und Staudammbauer Giovanni Lombardi gewann in der Kategorie Gesellschaft. Mit Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth und Comics-Zeichner Philippe Chappuis landeten zwei Westschweizer in den Kategorien Wirtschaft und Show auf den ersten Plätzen. Gleichwohl konnte dies die Übermacht der Deutschschweiz in der Show und bei den Nominierten nicht übertünchen. Die Romands bekunden deshalb seit Jahren Mühe mit der Millionen-Gala. Im welschen Fernsehen TSR wird das Spektakel nur im zweiten Kanal übertragen. Im Tessin wird die Show noch auf TSI 1 gezeigt.Lifetime Award für Hans ErniDer emotional stärkste Moment war die Verleihung des Lifetime Awards an den fast 100-jährigen Kunstmaler Hans Erni. Er konnte die Auszeichnung von Alt-Bundesrat Adolf Ogi nach einer engagierten Laudatio entgegennehmen. Trotz seinem Alter steht Erni noch jeden Tag in seinem Atelier. Zu Recht erhielt er eine Standing Ovation, auch wenn die Produzenten des Fernsehens dem Publikum beim Aufstehen etwas nachhelfen mussten. >
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