Wegen PersonalmangelsZehntausende Schweine in England gekeult
Der akute Metzgermangel macht der Landwirtschaft auf der Insel zu schaffen. Das hat vor allem mit den Folgen des Brexit zu tun.

Wegen eines drastischen Metzgermangels sind nach Angaben der Fleischbranche in Grossbritannien Zehntausende Schweine gekeult worden. Der National Pig Association zufolge, die am Donnerstag im britischen Landwirtschaftsministerium an einem Krisentreffen teilnahm, sollen schon mindestens 35'000 gesunde Tiere getötet worden sein, da sie wegen eines riesigen Rückstaus in den Schlachthöfen nicht wie geplant geschlachtet und verarbeitet werden konnten. Es wird geschätzt, dass der Rückstau bis Ende des Frühjahrs auf mehr als 200'000 Schweine anwachsen könnte.
Gesucht werden qualifizierte Arbeitskräfte
Schon im vergangenen Jahr hatte der Personalmangel in der Fleischindustrie für Probleme gesorgt. Wie auch in etlichen anderen Sektoren waren vor dem Brexit viele Arbeitskräfte aus EU-Ländern in der Branche tätig. Während der Pandemie sind viele in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Nach dem Ende der Freizügigkeit ist es heute aufwendig und teuer, als EU-Bürger eine Arbeitserlaubnis in Grossbritannien zu bekommen.
Die National Pig Association fordert die britische Regierung daher auf, den Weg in die Branche für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu vereinfachen, spezielle Visa bereitzustellen und etwa die Anforderungen an Englisch-Kenntnisse zu senken. Ausserdem hofft der Sektor auf finanzielle staatliche Unterstützung für besonders stark betroffene Betriebe.
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