Sweet Home: Individuell einrichtenWohnen Sie cool?
Denn Coolness verleiht Ihrem Zuhause viel Persönlichkeit und Charme.

Coolness und Wohnen würden auf keiner Dating-App zusammenfinden, denn sie sind ein Paar, das eigentlich nicht zusammenpasst. Und doch ist es oft gerade das Gegensätzliche, das Paare interessant und das Leben spannend macht. Man sträubt sich mit einer unkonventionellen Partnerwahl gegen Voraussehbares und folgt ganz einfach der Liebe. So etwa funktioniert das auch mit dem Einrichten. Zuviel Gemütlichkeit kann ähnlich Angst machen wie eine grosse, weisse Hochzeit. Und so kommt halt die Coolness mit ins Spiel, als eine Art Schutzschild.
Cooles Wohnen ist nicht das Gegenteil von Wärme und Wohnlichkeit, sondern eine Form von Nonkonformität. Etwas, das auch in der Mode ein wichtiges Ausdrucksmittel ist. Mit der Art der Kleidung zeigt man am stärksten, wer man ist oder sein möchte, und man nutzt sie auch als Tarnung. Kein Wunder, treffen sich Mode und Wohnen immer wieder. Zum Beispiel in der neuen Kollektion von Zara Home. Diese ist in der Zusammenarbeit mit dem Mode-Kultlabel Kassl Editions entstanden – mit Teppichen, Sesseln wie Riesentränen, modularen Holzkommoden, wolkenförmigen Spiegeln, skulpturalen Tischleuchten und diesen geometrischen Beistelltischen in verschiedenen Farben und Formen.
Die coolsten Klassiker der Seventies

Denken wir stilmässig an Coolness, kommen die Seventies schnell mit ins Rennen: der Film Superfly von 1972, der Soul, die Hippies, Flowerpower und die allgemeine Entspanntheit. In dieser Dekade sind besondere Möbelklassiker entstanden, die immer noch und gerade wieder vermehrt bei uns einziehen. Wichtige Stücke sind die beiden Superpolstersofas Camaleonda von Mario Bellini für B&B Italia und das Togo von Ligne Roset. Grandios ist auch der glamouröse, poppige Spiegel Ultrafragola von Ettore Sottsass. Diesen sehen Sie hier im Zuhause der Schweizer Stylistin Victoria Steiner. Sie setzt den Spiegel in ihrem elegant entspannten Wohnstil ein.
Starke Stücke

Auch heute funktionieren starke, unkonventionelle Einzelstücke gut, wenn man gerne einen entspannteren, nicht allzu perfekten oder dekorierten Wohnstil anstrebt. Wie wohnlich und stilvoll das aussehen kann, zeigt dieses Beispiel. Wohnen und Wohlfühlen gehören meiner Meinung nach zusammen. Ich bin sicher, dass man sich viel glücklicher fühlt, wenn man sich nach seinen Vorlieben einrichtet und nicht einfach einen Trend nachahmt. So zu wohnen, wie es zur Persönlichkeit passt, ist meiner Meinung nach automatisch cool.
Sexy ist cool

Coolness funktioniert ähnlich wie Eleganz: Man kann sie nicht erzwingen. Sie entsteht eher beiläufig und ist ein Ausdruck des Charakters und des Lebens, das man führt. Echte Coolness ist eher sexy als unterkühlt und auf keinen Fall zu verwechseln mit Minimalismus. Es genügt also nicht einfach, auf Teppich und Vorhänge zu verzichten, keine Kissen zu haben oder auf der Matratze am Boden zu schlafen. Wichtige Objekte und Details aus den Seventies, der grossen Zeit der Coolness im Wohnbereich sind nämlich auch Shaggy-Teppiche, Fransen, dekorative Elemente, die gar keinen Sinn machen, schmucke und auffällige Leuchten und viel heisses Orange. Ein wenig von diesem «Groove», aber leichter, dezenter und auf die heutige Zeit übertragen, zeigt hier die dänische Firma Ferm Living in einer Inszenierung mit Möbeln und Wohnaccessoires aus ihrer Kollektion.
Entdecken Sie den neuen Glamour

«Slick» ist ein anderer Begriff, der oft mit Coolness einhergeht. Er ist nicht wirklich genau übersetzbar, denn slick bedeutet glatt, ist aber gleichzeitig auch eine Haltung und ein Stil. Es handelt sich um einen Stil, der Eleganz mit einem gewissen, überraschenden Etwas verbindet – und eben cool ist. Momentan findet man interessante und überraschende Möbel, die auf eine neue, zeitgemässs Art slick sind. Dieser lackierte Esstisch von House Doctor ist ein schönes Beispiel dafür.
Wohnen mit Lieblingssachen

Egal, ob man sich mit wenigen Dingen oder eher maximalistisch einrichtet, cool ist nur, was auch gefühlt und gelebt wird. Um herauszufinden, was wirklich cool ist, ist es einfacher, erst einmal diejenigen Dinge auszuklammern, die nicht cool sind. Nicht cool sind zum Beispiel Wohnstile, die auf Eindruck aus sind. Dinge zu kaufen, die bloss die Nachbarn haben, einen Stil zu kopieren, dekorieren statt zu stylen, Kunst aus dem Kaufhaus, mutlos zu sein und nie etwas Neues zu versuchen. Diese Einrichtung zeigt, wie cool es sein kann, wenn Lieblingsstücke zusammenkommen, Farbe zum Thema werden, Unterschiedliches sich trifft und Kitsch Platz hat.
Gewachsen statt geplant

Coolness kann man nicht planen. Sie entsteht eher durch einen organischen Wachstum mit dem Leben in der Wohnung, in der man wohnt. Dafür muss man ab und zu etwas infrage stellen, sich von bequemen Lösungen trennen und Neues wagen. Und wie bei allem Einzigartigen braucht es für echt coole Wohnstile Fantasie, Eigeninitiative und Offenheit anstelle eines grossen Budgets. Das ist ja auch gerade das Coole daran!
Altes statt Nachgemachtes

Was meiner Meinung immer cool ist: nach alten Stücken Ausschau zu halten. Gerade heute, in einer Zeit, in der schön Wohnen Mode geworden ist, findet man viel zu viele «trendy» Stücke wie nachgemachte Midcentury-Möbel oder Landhausmöbel, die inklusive Patinar igendwo in Asien als Massenware hergestellt werden. Da ist es doch allemal schöner, authentischer und schlussendlich auch nachhaltiger, der Kommode von Oma selbst einen Neuanstrich zu verpassen, einen Louis-Toujours-Sessel aus dem Brockenhaus mit einem kecken Stoff zu beziehen oder Geschirr mit Goldrändchen vom Flohmarkt zu erstehen.
Gewagter Mix

Ich habe Ihnen hier schon mal bewiesen, dass Muster cool sind. Dieser fantastische Mix, bei dem ein individuell konfiguriertes Montana Regal im Zentrum steht, ist ein neues überzeugendes Beispiel dafür. Um sich so einzurichten, wie es zu einem passt und wie man es sich wünscht, braucht es etwas Mut. Ignorieren Sie die Menschen, die schnell alles grässlich finden und dieses auch gerne lautstark bekunden. Sie sind definitiv uncool ;-)!
Manchmal braucht es wenig …

... und alles wird cooler! Zu den schnellen Stylingtricks für mehr Coolness in der Wohnung gehören überraschende Farben. Wieso also nicht ein Schlafzimmer in Olive und Orange? Die eben erwähnten Muster können einer Situation das gewisse, bisher fehlende Etwas bieten. Hier ist eine Polsterolle auf dem Bett, die poppige Blumen zeigt. Auch hilft es, der traditionellen Wahl eine unkonventionellere vorzuziehen, wie etwa ein Componibile-Beistellmöbel statt dem erwarteten Nachttischchen.
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