Schneeschmelze einen Monat früher
Schnee liegt in den Schweizer Alpen immer weniger lang. Betroffen sind nicht nur tiefere Regionen, sondern auch höhere Lagen bis 2500 Meter, wie eine neue Studie zeigt.
Man hat sich in den letzten Jahren an die grüne Winterlandschaft im Mittelland gewöhnt. Doch nach dem extrem schneearmen letzten Frühwinter wurde in der Öffentlichkeit doch wieder einmal die ungemütliche Frage gestellt, ob der Klimawandel allmählich sichtbar wird. Klimaforscher denken stets in grossen Zeiträumen, wenn sie dazu eine Aussage machen. Nun lassen die neusten Trendrechnungen von Forschern der Universität Neuenburg, dem Forschungsinstitut WSL in Birmensdorf und dem Schnee- und Lawinenforschungsinstitut (SLF) in Davos aufhorchen: Die deutliche Erwärmung in der Schweiz seit den 70er-Jahren hat nicht nur Konsequenzen im Mittelland, sondern auch in höheren Lagen: Die Schneesaison beginnt im Durchschnitt 12 Tage später und endet 26 Tage früher. «So extrem hatten wir die Entwicklung nicht erwartet», sagt Martine Rebetez. Die Klimaforscherin an der WSL und der Universität Neuenburg hat das Projekt geleitet.