Der erste Mond ausserhalb unseres Sonnensystems?
Wissenschaftler haben möglicherweise erstmals einen Exomond entdeckt – er soll etwa 60-mal so gross wie die Erde sein. Es gibt aber Zweifel.

Die Wissenschaftler Alex Teachey und David Kipping haben möglicherweise den ersten Mond ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt – einen Exomond. Mit dem Weltraumteleskop Hubble haben sich die beiden Forscher der Columbia University in New York das Sternbild Schwan genauer angesehen und darin einen Stern namens Kepler-1625.
Dieser ist einiges grösser als unsere Sonne, allein der Radius ist knapp doppelt so gross. Die Wissenschaftler haben bemerkt, dass sich der Stern regelmässig verdunkelt. Verantwortlich dafür ist zum einen der Planet Kepler-1625b. Dieser Gasriese hat die Dimension des Jupiter, des grössten Planeten in unserem Sonnensystem. Zum anderen könnten weitere Verdunkelungen von einem Mond stammen, der Kepler-1625b umkreist.
Stellen sich die Beobachtungen der Forscher als richtig heraus, hätte der Exomond Kepler-1625b-i etwa die Grösse von Uranus, der wiederum das 63-fache Volumen der Erde hat. Kepler-1625b und sein Mond hätten ein vergleichbares Grössenverhältnis wie die Erde und der Erdtrabant, schreiben Teachy und Kipping im Fachmagazin «Science Advances».

Der Planet Kepler-1625 ist in etwa so gross wie Jupiter, der grösste Planet unseres Sonnensystems. Sein nun möglicherweise entdeckter Mond wäre vergleichbar mit der Grösse des Uranus oder Neptun (ganz rechts). Zum Vergrössern der Darstellung hier klicken. (Bild: Wikipedia/Beinahegut)
Noch sei aber nicht sicher, ob der Mond tatsächlich existiere, es handle sich nicht um unwiderlegbare Beweise, warnen die Wissenschaftler. In ihrem Artikel bezeichnen sie ihn als «Kandidaten». Es sei bisher die logischste Erklärung für die vorliegenden Daten, auf andere Planeten gebe es keine Hinweise.
Im Fazit schreiben die beiden auch, dass es wohl noch einige Jahre dauern werde, bis Kepler-1625b-i als erster Exomond bestätigt werde. Wie bei der Entdeckung des ersten Exoplaneten werde es Zweifel, Diskussionen und Kontroversen geben, wahrscheinlich bis andere solche Objekte gefunden würden.
284 Planeten in Betracht gezogen
Teachey und Kipping hatten intensiv nach einem ersten Mond ausserhalb unseres Sonnensystems gesucht und sich dabei 284 vom Teleskop Kepler entdeckte Planeten genauer angesehen. Nur bei Kepler-1625b haben sie aber etwas gefunden.
Um Bestätigung für ihre Vermutung zu erhalten, soll sich das Weltraumteleskop Hubble die entsprechende Region im Sternbild Schwan so bald wie möglich wieder ansehen – im Mai 2019 könnte es so weit sein. Bisher stand den Forschern nämlich nur eine Aufnahme zur Verfügung, welche allerdings sehr präzise ist, wie sie im Artikel schreiben.
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Video: Teachey erklärt
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