Auf Achse zu den Bösen
Keine Herrenvelos weit und breit, aber das Paradies in Pyongyang: Daniel Ludwig war in Nordkorea auf den Spuren seines Vaters, der 1953 in offizieller Militärmission den Waffenstillstand zu überwachen hatte.

So ungefähr wird es Mitte September 1953 wohl gewesen sein: die stählerne Rumpfwand im Rücken, der Klappsitz schmal und hart, die Gurten straff über den Unterbauch gespannt, unter den Schuhsohlen blanker Metallboden, an der Decke Förderketten mit Schlingen, ein paar Bullaugen mit zerkratzten Plexiglasscheiben, gegenüber sitzend die Kollegen, leicht angespannt oder mit einem rätselhaften Lächeln im Bubengesicht. Dazu der Geruch von Öl und Kerosin.