Wirtschafts-News im TickerWirtschaft in Eurozone rutscht in Rezession Asbest-Prozess: Schmidheiny in Italien zu 12 Jahren Haft verurteilt
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Der moderne Mensch ist über alles informiert, aber zunehmend orientierungslos. Vor diesem Hintergrund muss ein kleines Land auf die internationale Rechtsordnung setzen. So eröffnete Bundespräsident Alain Berset am Donnerstag in Interlaken das «Swiss Economic Forum».
Noch in den 1990-er Jahren hätte man die aktuelle Weltlage mit dem Ukraine-Krieg, dem Vormarsch autoritärer Staaten und der erodierenden Nachkriegsordnung mit Multilateralismus und Freihandel als Dystopie gewertet. Die Welt habe sich ungeheuer beschleunigt, sagte Berset.
Das sei eine gewaltige Herausforderung gerade für die durch Stabilität verwöhnte Schweiz. Auf globaler Ebene sei dabei der Standpunkt klar: Der Wert der internationalen Rechtsordnung sei eminent.
Innenpolitisch sollte die Verunsicherung Anlass für eine Konzentration auf das Wesentliche sein. Seit der Finanzkrise 2008 hätten sich Wirtschaft und Gesellschaft entfremdet. Deshalb müssten sich Politik und Wirtschaft ihrer jeweiligen Rollen wieder bewusst werden.
Märkte zugunsten der Menschen entfalten
Das habe auch Adam Smith, der vor 300 Jahren geborene Vordenker des freien Markts, festgehalten, sagte Berset. Ausgerechnet der «gnadenlose Kritiker staatlicher Intervention» habe neben dem als Lob des Eigennutzes geltenden Buch «Origins of the Wealth of Nations» auch «The Glory of Moral Sentiments» geschrieben.
Darin plädiert Smith gemäss Berset für Altruismus, Solidarität, Zusammenarbeit und Empathie. Die beiden Bücher würden indessen nicht im Gegensatz stehen, denn in beiden spreche sich Smith für das Gemeinwohl aus, erklärte Berset.
Wenn das Vertrauen zwischen Gesellschaft und Wirtschaft verschwinde, brauche es die Politik, damit die Märkte sich fair und frei zugunsten der Menschen entfalten. Bedingung für eine erfolgreiche Wirtschaft sei für Smith, dass es allen einigermassen gut geht, sagte der Bundespräsident.
Am zweitägigen Forum stehen viele Themen auf dem Programm, sei es der Ukraine-Krieg, die unsichere Konjunkturlage, nachhaltiges Wirtschaften oder das brüchige Bankensystem. (SDA)
Die Wirtschaft in der Eurozone ist zum Jahresbeginn in die Rezession gerutscht: Die Konjunktur in den Ländern der Währungsunion schrumpfte zusammen genommen im ersten Quartal des Jahres um 0,1 Prozent verglichen mit dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Da dies das zweite negative Quartal in Folge nach einem Rückgang von ebenfalls 0,1 Prozent zum Jahresende 2022 war, ist nun die Rede von einer technischen Rezession.
Damit verläuft die Entwicklung in der Eurozone analog zum wirtschaftlichen Schwergewicht Deutschland. Das Statistische Bundesamt hatte Ende Mai seine erste Schätzung zum Wachstum im ersten Quartal von 0,0 Prozent auf minus 0,3 Prozent nach unten revidiert. Damit verzeichnete die deutsche Wirtschaft ebenfalls zwei negative Quartale in Folge. Grund dafür war vor allem die Konsumzurückhaltung wegen der hohen Inflation.
Auch Eurostat revidierte nun seine Zahlen – was zum grossen Teil an der Entwicklung in der Bundesrepublik lag. Zuvor war die Statistikbehörde für die Eurozone noch von einem leichten Wachstum von 0,1 Prozent im letzten Quartal 2022 und von 0,2 Prozent im ersten Quartal 2023 ausgegangen.
In der gesamten EU stieg die Wirtschaftskraft im ersten Quartal leicht um 0,1 Prozent. Den höchsten Anstieg verzeichnete Polen mit 3,8 Prozent Wachstum, gefolgt von Luxemburg und Portugal. Am unteren Ende der Skala stand Irland mit einem Rückgang um 4,6 Prozent. (AFP)
Weil die Bedeutung der Vor-Ort-Reparaturen konstant an Bedeutung verloren habe, schliesst Mobilzone per Ende Juni acht lokale Reparaturstandorte. Künftig will das Unternehmen nur noch in der Zentrale in Rotkreuz Handys reparieren.
Statt mit dem kaputten Gerät ins Geschäft zu gehen, würden immer mehr Kunden ihre Tablets, Handys oder Smart Watches per Post nach Rotkreuz einschicken. Umso mehr sank das Volumen in den Werkstätten in Basel, Bern, Emmenbrücke, Genf, St. Gallen, Winterthur, Wallisellen und Zürich. Bestehen bleibt einzig die Werkstatt in Lugano.
Die zentrale Reparaturwerkstatt in Rotkreuz wird zwar verstärkt. Offen ist dennoch, wie viele Mitarbeitenden von den Schliessungen betroffen sind und ob sie ihre Arbeit verlieren.
Stephan Schmidheiny ist vom Schwurgericht Novara in Norditalien zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden wegen schwerer fahrlässiger Tötung von 392 Menschen. Diese waren in Casale Monferrato und Umgebung an Asbest gestorben. Die Familie Schmidheiny hatte von 1976 bis 1986 das Eternit-Werk in Casale in der Region Piemont geleitet. Die Verteidigung kündigte Berufung an.
Stephan Schmidheiny wurde im Eternit-bis-Prozess in Novara im erstinstanzlichen Verfahren Verletzung von Arbeitsschutzvorschriften vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert, die Verteidigung Freispruch.
Für den Schweizer Unternehmer verhängte das Gericht ausserdem ein fünfjähriges Verbot öffentlicher Ämter und setzte eine vorläufige Summe von mehr als 100 Millionen Euro fest, davon allein 50 Millionen Euro für die Gemeinde Casale Monferrato.
«Urteil klar widerrechtlich»
Kritik kam umgehend von Schmidheinys Sprecherin Lisa Meyerhans. Das Gericht in Novara habe «in seinem Urteil die klaren Beweise für die Unschuld von Stephan Schmidheiny nicht in vollem Umfang» gewürdigt, hiess es in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vom Mittwochabend.
Das Gericht habe einen Vorsatz klar ausgeschlossen, weshalb «zahlreiche der angeblichen Taten» verjährt seien. Allerdings sei das Urteil «klar widerrechtlich», da Stephan Schmidheiny auch kein fahrlässiges Handeln zur Last gelegt werden könne, hiess es weiter von dessen Sprecherin. (SDA)
Der US-Nachrichtensender CNN kommt laut DPA wieder unter neue Führung. Nach nur einem Jahr an der Spitze des Senders werde Chris Licht abgelöst, teilte der Chef des CNN-Mutterkonzerns Warner Bros. Discovery, David Zaslav, am Mittwoch mit. Ein vierköpfiges Team soll vorübergehend den Sender führen, bis ein neuer Chef gefunden ist.
Eine Reihe von Pannen und sinkende Einschaltquoten hatten zuletzt immer mehr Kritik an Licht aufkommen lassen. Er hatte im vergangenen Jahr den Chefposten von Jeff Zucker übernommen mit einem Mandat, CNN mehr in die politische Mitte zu führen. (red)

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Am Wochenende war es schon in den Medien durchgesickert – nun ist es gemäss Webseite der UBS offiziell: Die Grossbank verschiebt die Publikation ihrer Zahlen für das zweite Quartal auf den 31. August.
Ursprünglich wäre die Publikation am 25. Juli geplant gewesen. Aktuell ist man bei der Bank allerdings daran, die Übernahme der CS vorzubereiten. In den Medien war darum spekuliert worden, dass die UBS die Publikation nach hinten schieben dürfte.
Laut einem Sprecher will sich die UBS damit mehr Zeit verschaffen. Denn das Ziel sei es, den Investoren und der Öffentlichkeit dann bereits konsolidierte Geschäftszahlen vorzulegen.
Die SBB übernehmen ihre Güterverkehrs-Tochter wieder vollständig. Sie kaufen der Minderheitsaktionärin Swiss Combi ihren Anteil von 35 Prozent an SBB Cargo ab. Die Leitung von SBB Cargo übernimmt Alexander Muhm, bisher Chef von SBB Immobilien.
Mit dem Rückkauf der Aktienanteile wollen die SBB ihr Engagement im Güterverkehr verstärken und aus einer Hand führen, wie sie am Mittwoch mitteilten. Neu wird der Güterverkehr wieder auf Konzernstufe geleitet.
Bisher war die SBB-Cargo-Führung im Mandatsverhältnis mit einem Koordinationsauftrag tätig und nicht in der Konzernleitung vertreten. Mit dem Schritt vereinfachen die SBB die Leitungsstruktur und bereiten sich auf mögliche Bundessubventionen im Einzelwagenladungsverkehr vor.
Der neue Leiter Güterverkehr und Chef von SBB Cargo Muhm tritt sein Amt am 26. Juni an. Er löst Désirée Baer ab, welche SBB Cargo seit 2020 geleitet hatte. Sie verlässt das Unternehmen. (SDA)
Der Kurs des Bitcoin hat sich nach den Klagen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Binance und Coinbase wieder deutlich erholt. Coinbase-Chef Brian Armstrong gibt sich derweil zuversichtlich in Bezug auf ein Gerichtsverfahren.
Der Bitcoin notierte am Mittwochvormittag bei rund 26'800 Dollar und damit nur ganz leicht unter dem Stand von vor einer Woche. Die Marktkapitalisierung lag entsprechend praktisch unverändert bei 520 Milliarden Dollar. (SDA)
Hacker haben im Vereinigten Königreich und darüber hinaus möglicherweise die Gehaltsdaten von Zehntausenden Beschäftigten mehrerer Unternehmen erbeutet. In Grossbritannien sind die BBC, British Airways und die Drogeriekette Boots mit insgesamt mehr als 100'000 Angestellten betroffen.
Ebenso traf es die US-Universität Rochester, die irische Fluglinie Aer Lingus und die Regierung der kanadischen Provinz Nova Scotia. Die BBC berichtete am Mittwoch, eine mutmasslich russische Gruppe namens Clop fordere im Darknet, bis 14. Juni per E-Mail Lösegeldverhandlungen aufzunehmen. Die BBC nannte das Vorgehen ungewöhnlich. Hacker würden sich sonst direkt bei ihren Opfern melden.

Die Hacker brachen demnach in die Business-Software Moveit ein. Zuvor hatte der führende britische Lohn- und Gehaltsabrechnungsanbieter Zellis mitgeteilt, acht seiner Kunden seien von dem «globalen Problem» betroffen, bei dem möglicherweise personenbezogene Daten wie Namen, Adressen und Bankdaten offengelegt worden seien.
Eine Boots-Sprecherin bestätigte, dass wegen einer «weltweiten Datenschwachstelle» bei der Software eines Dienstleisters einige Details von Beschäftigten betroffen seien. British Airways teilte mit, die Fluglinie habe ihre Mitarbeiter informiert und die britische Datenschutzbehörde informiert. (SDA)
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Die Schweizer Wirtschaft kommt nicht recht auf Touren. Die OECD prognostiziert für 2023 und 2024 nur ein leichtes Wachstum.
Für das laufende Jahr sagt die OECD konkret eine Zunahme des realen Bruttoinlandprodukts von 0,6 Prozent voraus, was gegenüber der letzten Prognose vom November unverändert ist. Für 2024 ist die Organisation mit Sitz in Paris derweil etwas pessimistischere geworden: Sie erwartet ein BIP-Wachstum von 1,2 nach 1,4 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Straffe Geldpolitik und Inflation bremsen Konsum
Somit bleibe die Schweizer Wirtschaft bis ins zweite Quartal 2024 unter ihren Möglichkeiten, in der Fachsprache heisst dies «unter der Potenzialrate». Gründe dafür seien die straffere Geldpolitik und die Inflation, welche den Konsum und die Investitionen bremsten. Geopolitische Spannungen und die gestiegene Unsicherheit beeinträchtigten ausserdem den Aussenhandel.
Und bei der Inflation ist laut der OECD nur eine allmähliche Entspannung in Sicht. Für das laufende Jahr wird eine Teuerung von 2,4 Prozent vorhergesagt, für 2024 dann aber eine von nur noch 1,2 Prozent. (SDA)
Die Arbeitslosenquote ist im Mai im Vergleich zum April leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent gesunken, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft am Mittwoch mitteilte. Ende Mai waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 88'076 Menschen als arbeitslos gemeldet und damit 2458 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit sogar um 9928 Personen (Lesen Sie hier mehr dazu).
Die Quote ist damit weiterhin auf sehr niedrigen Niveau. Ein tieferer Wert für den Monat Mai wurde letztmals im Jahr 2001 mit 1,5 Prozent gemessen.
In vielen Bereichen stiegen zuletzt und werden die Kosten weiterhin steigen: Die Lebensmittel wurden teurer, wegen der Anhebung des Referenzzinssatzes steigen vielerorts die Mieten, Strom kostet mehr oder auch die Krankenkassenprämien könnten nächstes Jahr um bis zu 10 Prozent teurer werden. Von den Lohnerhöhungen der letzten Jahre bleibt da nicht mehr viel übrig, warnen nun die Gewerkschaften.
Viel mehr bleibe vielen Angestellten real weniger Geld auf dem Konto und die Kaufkraft sinke. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat anhand des Lohnindex des Bundesamts für Statistik (BfS) berechnet, wie stark die Reallöhne gesunken sind. Gemessen am mittleren Lohn in der Schweiz von rund 6600 Franken beträgt der Reallohnverlust inzwischen 2000 Franken pro Jahr, berichtet der «Blick». Besonders hart treffe es Angestellte im Verkehr, Lagerlogistik, Post-, Kurier- und Expressdienste. Dort liege der Reallohn deutlich tiefer als noch im Jahr 2016. Der Reallohn ist gemäss den Berechnungen über alle Branchen gesunken.
Daniel Lampart, Chefökonom des SGB. sagt zur Zeitung: «Langfristig könnte die Nachfrage im Inland sinken, im Konsum und im Bau werden wir das deutlich spüren.» Zwar sollen die Löhne gemäss Schätzungen des BfS 2023 nominal steigen. Die erwartete Teuerung von 2,5 Prozent macht diesen Anstieg aber wieder wett.
Die Gewerkschaften fordern daher einen Teuerungsausgleich «und etwas obendaruf», sagt Lampart zum «Blick» im Hinblick auf den Lohnherbst. «In Zeiten von Inflation braucht es allgemeine Lohnerhöhungen. Bei individuellen Lohnerhöhungen kommen viele zu kurz», so Lampart weiter.
Nach der weltgrössten Kryptowährungsbörse Binance hat die US-Börsenaufsicht SEC auch den US-Branchenprimus Coinbase verklagt. Die SEC erklärte am Dienstag, Coinbase habe sich nicht wie gesetzlich vorgeschrieben als Wertpapierhändler registriert. Dies habe Investoren wichtiger Schutzmechanismen beraubt, unter anderem Inspektionen durch die SEC, Auflagen zum Aufbewahren von Geschäftsunterlagen und Regeln gegen Interessenskonflikte.
Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin gerät nach einem Doppelschlag der US-Börsenaufsicht gegen grosse Krypto-Handelsunternehmen unter Druck. Die SEC hatte am Montag bereits gegen die grösste Kryptobörse Binance Klage eingereicht.
Die Kurse von Bitcoin und Co. reagieren derweil zwar negativ auf die Nachrichten, halten sich indes angesichts der Schwere der Vorwürfe laut Marktbeobachtern relativ gut. Im Vergleich zum Vortag stand der Bitcoin am Dienstagnachmittag gut 4 Prozent tiefer bei rund 25'500 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit Mitte März. Die Blockchain-Handelswährung von Binance (BNB) verliert innerhalb von 24 Stunden derweil bereits über 12 Prozent und damit immerhin knapp 4 Milliarden an Marktkapitalisierung.
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Der Schweizer Immobilienmarkt ist laut den Ökonomen der Credit Suisse nach dem Boom der vergangenen Jahre auf Kurs für eine weiche Landung. Die Preise für Immobilien werden nicht einbrechen, gleichzeitig wird Mieten aber erheblich teurer.
Mit dem Anstieg der Hypothekarzinsen ist die Nachfrage nach Wohneigentum zurückgegangen, wie die CS-Ökonomen in einer am Dienstag veröffentlichten Studie schreiben. Gleichzeitig steige das Angebot an Wohneigentum infolge der bisherigen Knappheit nur langsam.
Bis Ende 2023 erwarten die Ökonomen der Credit Suisse, dass die Preise für Eigentumswohnungen noch um 0,5 Prozent und jene für Einfamilienhäusern um 1,5 Prozent steigen. Ab 2024 seien dann aber Preisrückgänge im tiefen einstelligen Prozentbereich pro Jahr zu erwarten.
Davor waren die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum während 21 Jahren fast ohne Unterbruch gestiegen. Die CS-Ökonomen gehen jedoch von einer «sanften» Landung aus. Die Preiskorrekturen würden also «überschaubar» bleiben. (SDA)
Die Grossbanken UBS und Credit Suisse suchen intensiv nach Personal, selbst wenn die bevorstehende Übernahme der CS mit einem Stellenabbau einhergehen wird.
Bei der UBS zählte das Jobportal Indeed, das für die Finanznachrichtenagentur AWP regelmässig die Stelleninserate auf diversen Bankenwebsites auswertet, Ende Mai 239 offene Stellen. Das sind etwas mehr als einen Monat zuvor. Noch etwas deutlicher fiel das Plus an ausgeschriebenen Stellenvakanzen dagegen bei der CS aus. Dort zählte Indeed 138 offene Stellen, 6 Prozent mehr als im April. Berücksichtigt wurden dabei immer nur die Ausschreibungen für Jobs in der Schweiz. (SDA)
Trotz eines schneearmen Winters sind die Übernachtungszahlen in den hiesigen Hotels auf ein nie dagewesenes Niveau gestiegen. Der Buchungsrekord in der abgelaufenen Wintersaison wurde durch einen weiterhin starken Heimmarkt, die Rückkehr internationaler Gäste sowie einen Aufschwung in den Städten ermöglicht.
Die Schweizer Hotellerie registrierte in der Wintersaison 2022/2023 von November bis April insgesamt 17,4 Millionen Logiernächte. Das sind 18 Prozent oder 2,7 Millionen mehr als in der Vorsaison, wie aus den am Dienstag publizierten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht. Am stärksten war die Zunahme im Monat Januar (+36%), am geringsten im März (+4,3%). (SDA)
Das Vergleichsportal Comparis erwartet für das nächste Jahr einen weiteren Prämienschock. Der durchschnittliche Prämienanstieg in der Krankenkassen-Grundversicherung beträgt gemäss Prognose sechs Prozent. Bei einigen Kassen könnten es gar zehn Prozent sein, schreibt Comparis am Dienstagmorgen.
Krankenkassenexperte Felix Schneuwly wird wiefolgt zitiert: «Ohne den politisch erzwungenen Reservenabbau wären die Prämien in den letzten Jahren lediglich um rund 2,5 Prozent pro Jahr und Person gestiegen und würden aktuell weiter in diesem Bereich steigen.»
Die Prognose basiert auf der jüngsten Prognose von Comparis und der ETH-Konjunkturforschungsstelle. Im laufenden Jahr würden die Kosten um 3,6 Prozent und nächstes Jahr um 3,1 Prozent ansteigen. Wie Comparis weiter schreibt, soll das Wachstum des für die Prämien relevanten Kostenanteils im laufenden Jahr 3,4 Prozent betragen (im Vergleich zum Vorjahr).
Die stark schwankenden Kosten zwischen 2021 und 2023 können nur teilweise auf die Coronapandemie zurückgeführt werden. Die Kosten steigen lassen höherer Bürokratieaufwand, nicht lieferbare Medikamente, mehr Psychotherapien, das Umsetzen der Pflegeinitiative sowie mehr verunsicherte Personen, die sich mit diffusen Beschwerden untersuchen liessen.
Apple wagt mit seiner ersten Computer-Brille den Eintritt in eine neue Produktkategorie mit ungewissen Erfolgsaussichten. Der iPhone-Konzern stellte am Montag das Gerät mit dem Namen Vision Pro vor, das äusserlich an eine Hightech-Skibrille erinnert.
Das Headset kann auf seinen Displays digitale Objekte in die reale Umgebung einblenden. Ein ungewöhnliches Merkmal des Geräts ist ein Display auf der Frontseite, auf dem die Augen der Nutzer zu sehen sind, wenn andere Menschen daneben sind. Gesteuert wird per Stimme und Handbewegungen.
Es ist der erste Eintritt von Apple in eine neue Produktkategorie nach der Vorstellung einer Computer-Uhr 2014. Apple sieht eine Einsatzmöglichkeit für die Vision Pro im Beruf, weil man sich viele grosse virtuelle Displays ins Blickfeld einblenden kann. Eine andere Anwendung soll Unterhaltung mit Videos im grossen Format auch unterwegs sein.
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Die baldige Übernahme der Credit Suisse durch die UBS führt nächste Woche zu ausserordentlichen Anpassungen der Indizes der Schweizer Börse. Für die Aktien der CS rutschen die Anteile von Kühne+Nagel in den 20 Titel umfassenden Swiss Market Index (SMI) nach.
Die Papiere des Logistikers aus Schindellegi sind damit erstmals in der obersten Schweizer Börsenliga dabei. Somit verbleibt mit der UBS nur noch eine Bank im SMI. Die Aktien der Credit Suisse waren seit der SMI-Gründung 1988 in dem Index vertreten, damals noch unter dem Namen Schweizerische Kreditanstalt (SKA).
Den im 30 Titel umfassenden Swiss Leader Index (SLI) freiwerdenden Platz nehmen neu die Partizipationsscheine von Lindt&Sprüngli ein. In den Mid-Cap-Index SMIM werden Meyer Burger aufgenommen. Die betroffenen Indizes werden zum 13. Juni 2023 angepasst, wie die SIX am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Die beiden Grossbanken hatten am Morgen mitgeteilt, dass die CS am 12. Juni in der UBS aufgehen werde. (SDA)
Die Fluggesellschaft Swiss stellt sich wegen Streiks am Dienstag auf zahlreiche Verspätungen ein. In Frankreich treten die Fluglotsen und Mitarbeitende des Bodenpersonals in Streik. Davon sind aber bei Weitem nicht nur Flüge von und nach Frankreich betroffen, wie die Swiss am Montag mitteilte.
Auch Überflüge an andere Destinationen wie zum Beispiel nach Spanien, Portugal oder in die USA, die den französischen Luftraum durchquerten, seien betroffen, heisst es in der Mitteilung. «Es ist mit grossen Verspätungen zu rechnen», so die Fluggesellschaft.

Teilweise würden auch Umwege südlich oder nördlich Frankreichs notwendig. Dies habe wiederum weitere Verspätungen zur Folge. Die Swiss rechnet insgesamt mit «erheblichen» Auswirkungen mit zahlreichen Verspätungen und auch vereinzelten Annullationen von Flügen.
Bislang sei ein Hin- und Rückflug zwischen Genf und Nizza gestrichen worden. Für die 120 davon betroffenen Fluggäste werde nun nach Alternativen gesucht.
Noch nie so viele Annullationen
Schon am vergangenen Wochenende hatten Streiks in Italien zu 23 annullierten Flügen geführt. Davon waren laut der Mitteilung rund 2000 Passagiere der Swiss betroffen. Noch nie in der Geschichte der Airline habe man so viele Flüge wegen der verschiedenen Streiks annullieren müssen wie in den letzten zwölf Monaten, so Buchhofer. Die finanziellen Auswirkungen der Streiks belaufen sich laut Mitteilung für das Jahr 2023 bereits auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Redaktion Wirtschaft
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