Eine Tiefkühlpizza für 85 Rappen
Coop, Migros und Lidl haben die Preise nach dem Franken-Schock rasch gesenkt. Dafür lobt sie der Preisüberwacher, ganz zufrieden ist er aber nicht.

Die Verkäufer haben schnell auf die Aufhebung des Mindestkurses reagiert und Preise gesenkt, lobt Preisüberwacher Stefan Meierhans. Trotzdem seien in diesem Zusammenhang bereits 40 Anzeigen bei ihm eingegangen.
«2011, beim letzten Mal, als der Franken so stark war, ging es sechs bis neun Monate, bis die Preise auf breiter Front sanken», sagte Meierhans im Interview mit der Zeitung «Sonntagsblick». Und dies sei erst geschehen, als die Konsumenten gehörig Druck machten. Heute gehe es viel schneller.
Coop, Migros und Lidl hatten diese Woche bereits Preissenkungen angekündigt. Am Sonntag zog Aldi Suisse nach - unter anderem mit einer Tiefkühlpizza, die neu lediglich 85 Rappen kostet. Dass die Anbieter die Preise von sich aus senken und Wechselkursvorteile weitergeben, kommt beim Preisüberwacher gut an. Der Handel wolle die Konsumenten nicht mehr verärgern. «Das freut mich», sagte Meierhans.
KMU bezahlen immer noch zu viel
Trotzdem sieht der Preisüberwacher noch Handlungsbedarf. Wir bezahlten immer noch einen «Schweiz-Zuschlag». Meierhans fordert deshalb einen neuen Anlauf für eine Verschärfung des Kartellrechts. «Wenn die Verkäufer wissen, dass sie sich nicht alles erlauben können, wird sich die Situation entspannen.»
Gerade KMU bezahlten immer noch zu hohe Preise. Die Generalimporteure müssten jetzt ihre Preise senken, fordert Meierhans.
Auch beim Online-Handel sieht er noch Verbesserungspotenzial. Die Freigrenze sei heute klar zu tief, der Grenzwert für Pakete müsste verdoppelt werden. «Dann wären Waren bis 130 Franken nicht zu versteuern. Das gäbe mehr Wettbewerb. Und nur so sinken die Preise.» Er habe in dieser Sache bereits schriftlich bei Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf interveniert.
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