Alpiq prüft verstärkten Stellenabbau
Tiefe Strompreise und eine geringere Nachfrage machen Alpiq zu schaffen. Der Energiekonzern hat in den ersten neun Monaten 144 Millionen Franken Gewinn erzielt, 20 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bei Alpiq ist weiterhin umbauen und sparen angesagt: Nach einem erneuten Rückgang von Umsatz und Gewinn im dritten Quartal will der grösste Schweizer Energiekonzern sein Restrukturierungsprogramm verstärken. Was das genau bedeutet, ist derzeit aber noch nicht klar.
Angesichts der verschlechterten Marktbedingungen prüften Verwaltungsrat und Geschäftsleitung derzeit Massnahmen, hiess es im Communiqué von heute Montag. Zur Debatte stehe unter anderem auch der Verkauf des Braunkohlekraftwerks Kladno im Nordwesten der Tschechischen Republik.
Weiterer Stellenabbau noch nicht beschlossen
Worin die weiteren Massnahmen bestehen, konnte Alpiq-Sprecher Martin Stutz auf Anfrage nicht erörtern. Diskutiert würden «strategische, strukturelle und finanzielle Änderungen», erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Ob ein weiterer Stellenabbau bevorstehe, lasse sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Das im November 2011 lancierte Restrukturierungsprogramm umfasste bis anhin die Streichung von 450 der weltweit 11'200 Stellen per Ende letzten Jahres, 170 davon in der Schweiz. Durch den Verkauf des Anlagetechnikgeschäfts in diesem Frühling reduzierte sich die Belegschaft dann nochmals auf aktuell rund 8000 Mitarbeitende.
Rückgang bei Umsatz und Gewinn
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres machten Alpiq allem voran die tieferen Strompreise und die geringere Nachfrage zu schaffen. Diese haben gemäss der Medienmitteilung dazu geführt, dass der Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent auf 9,67 Milliarden Fr. zurückgegangen ist.
Auch der Betriebs- und der Reingewinn waren rückläufig. Das Ebit tauchte um 12 Prozent auf 368 Millionen Franken; unter dem Strich resultierte gar eine Verminderung von 20 Prozent auf 144 Millionen Franken.
Weitere Wertberichtigungen angekündigt
Wegen der aktuellen Preisentwicklung stellt Alpiq für das laufende Jahr zusätzliche Wertberichtigungen in Aussicht. In der ersten Jahreshälfte war bereits ein Abschreiber von 87 Millionen Fr. angefallen. Grund dafür war, dass der pleitegegangene rumänische Energieerzeuger Hidroelectrica seine Lieferverträge mit den Alpiq- Tochtergesellschaften kündigen musste.
Insgesamt würden die Wertberichtigungen das Jahresergebnis signifikant beeinflussen. So rechnet der Konzern mit einem deutlich schlechteren Resultat als im Vorjahr. Dazumal hatte Alpiq aufgrund des vom Bundesrat beschlossenen Atomausstiegs Abschreiber in Höhe von 1,7 Milliarden Fr. vornehmen müssen. Dies führte zusammen mit anderen Faktoren zu einem Jahresverlust von 1,3 Milliarden Franken.
Bewegung an der Börse
Die Anleger an der Schweizer Börse reagierten zunächst skeptisch auf die vorgelegten Neunmonatszahlen: Kurz nach Handelsbeginn tauchte der Kurs der Alpiq-Aktien um rund vier Prozent. Danach erholten er sich jedoch wieder, kurz vor 12 Uhr waren die Aktien 0,1 Prozent mehr wert als noch am Freitagabend.
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