Erdogan ernennt sich zum Vorsitzenden des Staatsfonds
Der türkische Präsident hat das Management abgesetzt. Auch sein Schwiegersohn, der gleichzeitig Finanzminister ist, übernimmt eine führende Funktion.

Kurz nach dem blutigen Putschversuch vom Juli 2016 richtete die türkische Regierung per Notstandsdekret einen Staatsfonds ein – den Turkiye Wealth Fund (TWF). Nachdem die letzten beiden Jahre von internen Kämpfen gekennzeichnet waren, hat nun der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eingegriffen. Er hat die Verwaltung des TWF aufgehoben und sich gleichzeitig selbst zum Vorsitzenden ernannt.
Darüber hinaus ernannte Erdogan seinen Schwiegersohn und Finanzminister, Berat Albayrak, zu seinem Stellvertreter, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Seinen persönlichen Berater, Yigit Bulut, hat Erdogan hingegen aus dem Vorstand verdrängt.
Mit dem Fonds aus Milliardenbeträgen von Staatsvermögen will die türkische Führung Kredite für grosse Infrastrukturprojekte vergeben. Der Fonds hat unter anderem eine Beteiligung von 51,1 Prozent an der Halkbank und 49,12 Prozent an Turkish Airlines. Auch der Satellitendienstleister Turksat, der Teeproduzent Caykur wie auch Einnahmen aus der staatlichen Lotterie und Lizenzen für Pferderennen zählen dazu.
In den letzten Monaten wurde die türkische Wirtschaft von einem deutlichen Rückgang der Lira geplagt. Die Währung ist seit Anfang dieses Jahres um 60 Prozent gefallen und die steigende Inflation droht in diesem Jahr noch höher zu fallen.
(TA/NN)
Erstellt: 12.09.2018, 12:22 Uhr
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