Schuldenkrise Seit Jahren belastet die Schuldenkrise Europas Wirtschaft Chronologie
Seit mehreren Jahren belastet die Euro-Schuldenkrise die Wirtschaft Europas.
Staaten und Banken gerieten an den Rand der Pleite, Regierungen mussten abtreten, ein Krisengipfel jagt den anderen. Hier eine Chronik der wichtigsten Ereignisse: Herbst 2008: Weltweit stellen Regierungen riesige Summen zur Rettung der Banken bereit, die durch die vorangegangene amerikanische Finanzmarktkrise angeschlagen sind. Oktober 2009: Die neue griechische Regierung unter Giorgios Papandreou revidiert die Staatsverschuldung drastisch nach oben, auf rund 260 Milliarden Euro. Die Ratingagenturen stufen Griechenlands Kreditwürdigkeit herab. Der Euro bricht ein. 2. Mai 2010: EU, IWF und Europäische Zentralbank EZB gewähren Griechenland Finanzhilfen von 110 Milliarden Euro. 9./10. Mai 2010: EU und IWF beschliessen einen Rettungsschirm (EFSF) für den Euro. 21. Nov. 2010: Das hochverschuldete Irland muss vom Rettungsschirm aufgefangen werden. 17. Dezember 2010: Auf einem EU-Gipfel einigen sich die Staats- und Regierungschefs grundsätzlich auf einen permanenten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Er soll 2013 den EFSF ablösen. 12. März 2011: Die Euro-Länder stocken die Kreditvergabekapazität des Rettungsschirms EFSF von 250 auf 440 Milliarden Euro auf. April 2011: Portugal erhält von der EU ein Hilfspaket von 78 Milliarden Euro. Juli 2011: Nachdem das griechische Parlament ein drastisches Sparprogramm gebilligt hat, geben die Euro-Finanzminister einen neuen 12-Milliarden Euro-Kredit frei. Ein EU-Sondergipfel gibt grünes Licht für ein zweites Griechenland-Hilfspaket von über 100 Milliarden Euro. Juli bis Oktober 2011: Die US-Ratingagenturen stufen Portugal, Griechenland und Irland auf Ramsch-Niveau ab. Später stufen sie auch die Kreditwürdigkeit Spaniens, Italiens und Sloweniens ab, Frankreich wird verwarnt. 8. August 2011: Der Euro fällt zeitweise auf einen Franken. Am 6. September legt die Nationalbank (SNB) die Euro-Kursuntergrenze bei 1,20 Franken fest. 28. September 2011: Das EU-Parlament beschliesst die Verschärfung des Stabilitätspakts. Die Regierungen sollen mit härteren und früheren Sanktionen zum Sparen gezwungen werden. 27. Okt. 2011: Der EU-Gipfel einigt sich in Brüssel auf einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland. Private Gläubiger sollen auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten. Die Schlagkraft des Rettungsschirmes EFSF wird auf eine Billion Euro vervielfacht. 11./16. November 2011: In Griechenland und Italien werden nach dem Scheitern der Regierungen Papandreou und Berlusconi an der Schuldenkrise neue technokratische Übergangs-Regierungen unter Lukas Papademos respektive Mario Monti vereidigt. 23. Nov. 2011: EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso drängt auf die Einführung von Eurobonds - gemeinsame europäische Schuldscheine. 30. Nov. 2011: Die grossen Notenbanken, darunter auch die SNB, fluten die Finanzmärkte mit Dollars zur Liquiditätsversorgung. 5./6. Dez. 2011: Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy stellen Pläne für automatische Sanktionen gegen Defizitsünder sowie für eine Änderungen der EU- Verträge hin zu einer Stabilitätsunion vor. Euro-Bonds lehnen sie ab. Gleichzeitig droht die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) der gesamten Eurozone mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. 7. Dez. 2011: Der US-Finanzminister Timothy Geithner lobt die europäischen Anstrengungen im Kampf gegen die Finanzkrise. 8. Dez. 2011: Bei einem Stresstest, durchgeführt von der europäischen Bankenaufsicht EBA, fallen zahlreiche Banken durch. Insgesamt fehlen den europäischen Geldhäusern knapp 115 Milliarden Euro, damit sie eine künftige Krise überstehen können. 9. Dez. 2011: Die EU-Staaten beschliessen nach stundenlangen Diskussionen einen verschärften gemeinsamen Spar- und Kontrollkurs und kommen damit einer Fiskalunion einen Schritt näher. Allerdings unterzeichnen nur 23 von 27 Mitgliedstaaten den Vertrag. Grossbritannien und Ungarn lehnen ihn ab. Schweden und Tschechien konsultieren ihre Parlamente. Die Spaltung der EU droht.
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