Nachhaltige Anlagen: Zürcher Pionierin SPG gibt auf
Die Zürcher Anlagegesellschaft Sustainable Performance Group (SPG) streicht die Segel.
14 Jahre nach der Gründung will die laut eigenen Angaben weltweit erste börsenkotierte Investmentgesellschaft für nachhaltige Anlagen ihre Beteiligungen in einen Luxemburger Fonds überführen. Die Verwaltung des Fonds werde der Schweizer Privatbank Globalance übertragen, sofern die SPG-Aktionäre an der Generalversammlung vom 6. Juni dem Schritt zustimmen. Die SPG AG solle danach liquidiert werden, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Die SPG beteiligte sich an Unternehmen, die auf den Gebieten der nachhaltigen Nutzung von Energie und Wasser, der Gesundheit und der Ressourceneffizienz tätig sind. Globalance will die Anlagethemen nicht wie bisher bei SPG statisch fix halten, sondern laufend anpassen und auf weitere Anlageklassen wie Obligationen, Immobilien, und Rohstoffe abstützen. Die SPG-Aktionäre - zu den grössten Teilhabern zählen die Sulzer Vorsorgeeinrichtung sowie die Pensionskassen der Kantone Thurgau, Glarus, Zug und Wallis - erhalten nach den Plänen Anteile am Luxemburger Globalance Sokrates Fund. Sie können die Aktien aber auch verkaufen. Enttäuschende Entwicklung Als Grund für die Neuausrichtung nannte der Verwaltungsrat die enttäuschende Wertentwicklung der SPG-Aktie. Im Zuge der Finanzkrise war der Titel von gut 400 Fr. auf 105 Fr. gefallen. 2010 resultierte ein Kursverlust 26,3 Prozent, in der Erfolgsrechnung stand ein Minus von 12,2 Millionen Franken. Der Discount der SPG-Aktie zum inneren Wert betrug zeitweise über 20 Prozent. Das heisst, die Anlagen der SPG waren einzeln über 20 Prozent mehr wert als die SPG an der Börse insgesamt. Um diesen Discount zu senken, hatte die Gesellschaft im vergangenen November eine Nennwertreduktion beschlossen. Trotzdem hat sich die Situation laut SPG nicht grundsätzlich verbessert, auch von der Atomkatastrophe in Japan konnte die SPG- Aktie nicht markant profitieren. Der Verwaltungsrat nahm deshalb eine ausführliche strategische Analyse vor. Präsidiert wird das Gremium von Ernst Brugger, einem Mitglied des Exekutivrates des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK). Auch Alexander Zehnder, Präsident des ETH-Rates, gehört dem Verwaltungsrat an. Von 2006 bis 2009 war auch die ehemalige Börsenchefin Antoinette Hunziker-Ebneter im SPG-VR. Aktie tief gefallen Das Unternehmen war 1997 von der Schweiz Rück (heute Swiss Re), der Volkart-Gruppe und der Sustainable Asset Management (SAM) gegründet worden. 1998 kam die Aktie für 400 Fr. an die Schweizer Börse und erreichte während der Dotcom-Blase ein Rekordhoch von 574 Franken. Am Montagmorgen legte die Aktie im frühen Handel um 3,2 Prozent auf 162 Fr. zu. Denn zur Überführung in den Sokrates Fund werden pro SPG-Aktie aus den Kapitaleinlagereserven voraussichtlich 88 Fr. angerechnet, hinzu kommen eine Nennwertreduktion um rund 62 Fr. und eine weitere Schlussausschüttung.
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