Gian Gilli: «Ich habe mich masslos überfordert»
Er ist der erfolgreichste Sportmanager der Schweiz – weil er sich in seinem Job durchbeissen musste.
Gian Gilli organisierte die alpinen Skiweltmeisterschaften 2003 in St. Moritz sowie die Eishockey-WM 2009. Heute ist er Leiter Spitzensport und Olympische Missionen bei Swiss Olympic in Ittigen.
Die Managerkarriere fiel dem ehemaligen Spitzenlangläufer nicht in den Schoss, wie er an einer Podiumsdiskussion bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma KPMG im Hofgut in Gümligen sagte. Bei der Wahl zum OK-Chef für die Ski-WM 2003 habe er keinerlei Erfahrung in der Organisation derartiger Grossanlässe gehabt. «Ich habe mich mit dieser Aufgabe masslos überfordert», sagte er. Aber er fügte gleich bei: «Man muss sich manchmal überfordern.» Jeder, der etwas wage, falle einmal hin. Wichtig sei, dass er wieder aufstehe und daraus lerne. «Ich habe meinen MBA an der Ski-WM gemacht, nicht an einer Schule», sagte er. Als Wichtigstes habe er gelernt: «Wer Erfolg haben will, muss ein sturer Bock und ein Wadenbeisser sein.» Den steilen Starthang für die WM-Abfahrt habe die Gemeinde St. Moritz nach drei Absagen erst im vierten Anlauf bewilligt.
Seine grösste Stärke sei der Glaube an die Zukunft, sagte Postchef Jürg Bucher. Er sehe bei der Post viel Potenzial, und er habe Visionen, wie es ausgenützt werden könne. «Wer Erfolg haben will, muss eigene Wege gehen. In Kaderseminaren wird Best Practice gepredigt. Sich mit den Besten zu vergleichen, heisst lediglich, diese zu kopieren», sagte Postchef Jürg Bucher. «Man muss auf die Besten schauen und versuchen, sie zu übertreffen», sagte Nationalrat Pierre Triponez.
Ihr schwierigster und mutigster Entscheid sei die Übername des Feusi-Bildungszentrums gewesen, sagte Verwaltungsratspräsidentin Sandra von May-Granelli. Sie habe diesen Mut bisher nie bereut. Hubert Achermann, Chef von KPMG Schweiz, wünschte sich generell mehr Mut in der Schweizer Wirtschaft.
«Stimmen dem Staatsvertrag zu»
Im UBS-Steuerstreit befinde sich die Schweiz in der Sackgasse, sagte Triponez. Da es keinen andern Weg gebe, sei aber klar: «Am nächsten Dienstag stimmen wir dem Staatsvertrag mit den USA zu, weil wir vernünftige Politiker haben – von links bis rechts.»
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