Jetzt wird gegen Bitcoin-Plattform ermittelt
Nach der weltweiten Aufregung im Netz über das Verschwinden einer der grössten Plattformen für die virtuelle Währung reagieren nun die realen Behörden.
Nach dem Verschwinden einer Handelsplattform für die virtuelle Währung Bitcoin aus dem Internet und dem möglichen Verlust zahlreicher «Münzen» haben japanische Behörden Ermittlungen aufgenommen. Die Finanzbehörden, die Polizei und das Finanzministerium «befassen sich mit der Sache, um ihr ganzes Ausmass zu erfassen», sagte ein japanischer Regierungsvertreter heute vor Journalisten. «Wenn wir umfassend über das Bescheid wissen, was passiert ist, werden wir weitere Schritte einleiten, falls nötig.»
Das Portal Mt. Gox ist seit Dienstag im Internet nicht mehr zu finden. Die Handelsplattform für Bitcoins, eine der ältesten und wichtigsten ihrer Art, hatte vor zweieinhalb Wochen alle Aktivitäten gestoppt und dies mit einem Softwarefehler begründet. Mt.-Gox-Kunden kommen nicht mehr an ihre virtuellen Guthaben heran. Im Internet kursierte ein angeblicher «Krisenplan» von Mt. Gox, dem zufolge das Unternehmen in den vergangenen Jahren unbemerkt 744'400 Bitcoins verloren haben soll. Diese könnten mehrere Hundert Millionen Dollar wert sein. Die Echtheit des Dokuments konnte zunächst nicht überprüft werden.
Aufsichtsbehörden warnten vor Risiken
Inzwischen befassen sich offenbar auch US-Behörden mit dem Fall. Das «Wall Street Journal» berichtete, US-Bundesanwälte in New York hätten das Unternehmen Mt. Gox unter Strafandrohung aufgefordert, eine Reihe von Dokumenten vorzulegen.
Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Das virtuelle Geld wird durch komplexe Verfahren berechnet. Der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark. Aufsichtsbehörden weltweit hatten in den vergangenen Monaten verstärkt vor den Risiken gewarnt.
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