Sweet Home: 10 Ideen zum MitnehmenWieso es sich mit Koffern gut wohnen lässt
Schon gepackt? Diese Vintage-Koffer begleiten Sie nicht nur auf einer Sommerreise, sondern auch durch ihr Wohnleben.

Das Reisefieber ist ausgebrochen und der Sommer lockt in die Berge oder ans Meer – einfach weg von zu Hause. Dafür packt man den Koffer. Die heutigen Koffer sind zwar praktisch und können in alle Richtungen gerollt werden, aber sie sind meist nicht besonders attraktiv. Die alten, also die, die man tragen musste, stehen auf dem Estrich oder haben es ins Vintagegeschäft geschafft. Sie sind oft viel schöner als die neuen – aber halt nicht mehr «à jour».
Diese Koffer geben dafür gute Mitbewohner ab. Sie bieten Stauraum und verleihen der Wohnung erst noch eine charmante, persönliche Note. Ich liebe alte Koffer und Hutschachteln als Stauraum für Krimis, die auf meinen übervollen Regalen keinen Platz mehr haben. Folgen Sie mir auf Instagram unter @mariannekohlernizamuddin, dann sehen Sie es hier.
1 — Sie strahlen etwas Geheimnisvolles aus

Koffer sind Hüter von persönlichen Sachen und somit Träger von Geheimnissen. Sie sind wie Schatzkisten, man kann sie verschliessen und Sie bieten einen guten Platz für viele Dinge, die man daheim gut und sicher verstauen möchte. Sehr schön ist die Idee, verschiedene Koffer zu mischen und sie wie Kisten zu stapeln.
2 — Sie sind stilvoll

Wer ein bisschen auf die Suche geht, findet auch wertvolle, antike Koffer. Diese sind sehr chic, haben zum Teil Monogramme, sind edel verarbeitet und zeigen liebevolle Details. Sie können sich also sehen lassen und einzeln oder in einer Gruppe gestapelt als kleine Möbel eingesetzt werden.
3 — Sie sind persönlich

Hier sind alte Koffer neben dem Bett gestapelt, als eine Art Nachttisch, und geben dem Schlafzimmer Charme. Verstauen Sie in Koffern Dinge, die Sie nicht jeden Tag brauchen. Sie geben zum Beispiel Büchern, Liebesbriefen, Sammelstücken, Fotos und vielem mehr einen guten Platz. Ein Tablett hilft, dass man Koffer auch als Ablage benutzen kann.
4 — Sie passen überall rein

Nutzen Sie alte, kleinere Koffer ähnlich wie Kartonboxen. Sie sind stabiler als diese, stapelbar und passen überall rein: zum Beispiel auch in, auf und unter Regale, Sideboards oder Schränke. Mit einer Reiseetikette können Sie sie einfach anschreiben. Statt Namen tragen Sie den Inhalt auf die Etikette ein, so finden Sie alles einfacher und schneller.
Shoppingtipp

Sehr charmante und chice Gepäckanhänger habe ich im Zürcher Geschäft Frohsinn entdeckt – es gibt sie in verschiedenen Farben, sie sind aus echtem Leder, von Hand gemacht und eine eigene Kreation von Claudia Silberschmidt. Gepäckanhänger zu 69 Fr. von Frohsinn.
5 — Es gibt auch neue Versionen

Früher waren Koffer auch Kisten. Besonders auf langen Reisen nahm man den Haushalt in solchen Kisten mit. Heute findet man diese Art von Kisten in modernen Versionen auch in Interiorkollektionen. Diese farbigen Metallkoffer in verschiedeneren Farben sind von Made. Sie sind unkomplizierte Staumöbel, zum Beispiel für Schreibwaren oder Spielsachen.
6 — Sie haben eine spannende Vergangenheit

Mit ein bisschen Glück finden Sie vielleicht eine solch schöne alte Seemannstruhe, die als Möbelstück einen Raum aufwertet. Je nach Zustand lohnt es sich vielleicht, ihr einen neuen Anstrich zu geben und sie ein bisschen aufzupolieren. Schwarz lackiert mit glänzenden Messingbeschlägen versehen, ist diese Truhe zu einem schönen Ablagemöbel geworden – einer Art Sideboard.
Wussten Sie übrigens, dass Truhen die allerersten Möbelstücke waren? Nicht das Bett oder der Stuhl, sondern die Truhe macht den Anfang des heutigen Mobiliars. Man hatte sein gesamtes Hab und Gut in einer Truhe und nahm diese mit, wenn man von einem Ort zum andern zog. Geschlafen hat man am Feuer, zuerst mit allen anderen, dann in einem engeren Kreis. Als «Bett» dienten vielleicht Heuhaufen oder Strohsäcke. Die Truhe war auch ein Tisch. Gegessen hat man stehend. Aus der Truhe entstand später der Schrank. Dies, weil einmal jemand die Truhe hochgestellt hat und fand, dass die ja ganz praktisch sein könnte!
7 — Sie kommen auch als Luxusmodelle

Alte Koffer haben viel erlebt. Sie sind in Zeiten um die Welt gereist, als Reisen nicht nur eine Ferienbeschäftigung oder ein Konsumgut war. Reisen waren oft einmalige Abenteuer, etwa für Auswander, sie waren lang und nur für eine privilegierte Gesellschaftsschicht angenehm. Diese hatte denn auch hübsche, edle, persönlich ausgebaute Gepäckstücke für die vielen Dinge, die man mitnahm.
Stellen Sie sich mal vor, wie viel Platz allein eine Damengarderobe brauchte. Die damaligen Kleider waren bauschig, man trug mehrere Unterröcke, Korsetts, und alles hatte Zierrat. Von Hüten, Wäsche und Accessoires ganz zu schweigen. So gibt es auch alte Koffer, die schon immer ins Luxussegment gehörten, wie hier dieser antike Seemannskoffer von Louis Vuitton, der unter einer Glasplatte als Kommode dient.
8 — Sie sind zuverlässig

Solche alten Koffer und Truhen wurden stabil hergestellt, denn sie mussten ja lange halten und viel erdulden. Die meisten wurden zu Erbstücken und haben über Generationen ihre Dienste geleistet. In ihnen steckt solides und wertvolles Handwerk, statt schnelle und günstige industrielle Herstellung. Also genau das, was wir uns für die Dinge wünchen, mit denen wir lange leben wollen.
9 — Sie haben auch leichte Seiten

Aber es gab auch schon früher die günstigen, leichten und einfacheren Varianten. Das waren damals Korbtruhen, statt solche aus Leder oder Holz. Ich habe auch erst gerade eine solche vom Flohmarkt nach Hause geschleppt, um darin den Kissen meiner Gartenstühle eine Heimat zu geben. Denn diese muss ich in diesem Sommer öfter ins Haus nehmen, wegen dem vielen Regen. Es gab praktisch noch keine schönen, lauen Sommernächte, in denen man nicht alles regensicher verstauen musste.
Solche Korbtruhen bieten viel Platz und sind dank des geringen Gewichts sehr praktisch. Ich habe noch einige, die ich früher mal in der Ikea gekauft hatte. Sie bieten Decken, den Spielsachen von Daisy, unserem Hund, und Flicksachen einen guten Platz. Aber ich ersetze sie nach und nach mit alten Fundstücken – weil diese ganz einfach schöneres und wertvolleres Handwerk zeigen.
Auf diesem Beispiel ist eine kleinere Korbtruhe unter einen Ablagetisch platziert. So wird der Platz unter einem Möbel sinnvoll und attraktiv genutzt.
10 — Sie zeigen, dass auch Wohnen eine Reise ist

Zuletzt noch eine charmante Ecke, die vollgepackt ist mit Büchern. Sie wirkt, mitten in einer Wohnung, wie ein Wartezimmer, in dem man auf einen Anschlusszug wartet. Was mich wieder an die schönen alten Wartezimmer denken lässt, die alle verschwunden sind. Im Bahnhof Stadelhofen in Zürich gab es ein solches, und auch – es ist noch mit lange her – im französischen Teil des Baslers Bahnhofs. Auch diese schönen, warm mit Holz ausgebauten Räume, die rundum Bänke hatten, sind nicht mehr zeitgemäss. Heute verbringt man keine Wartezeiten mehr, man ist busy und nutzt die Zeit zwischen zwei Zügen mit Shopping. So sind Bahnhöfe Shoppingcenter und Unterhaltungsorte geworden.
Kreieren Sie dafür solche Warteräume daheim. Stylen Sie sie mit einigen Gepäckstücken, die daran erinnern, dass auch Wohnen, wie alles im Leben, eine Reise ist. Und dass es sich, lohnt anzuhalten, zu verweilen, zu warten!
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