«Wie bei den Hexenverbrennungen»
Christoph Blocher zeigt sich empört über die Ereignisse rund um die «Basler Zeitung». Dem NZZ-Verlag macht er schwere Vorwürfe.

Von einer «fatalen Entwicklung» der Schweizer Medienlandschaft spricht SVP-Chefstratege Christoph Blocher im Interview mit der Zeitung «Der Sonntag». «Die Vielfalt der Meinungen ist nicht mehr garantiert, weil die Konkurrenz nicht spielt und der Wettbewerb der Ideen unterdrückt wird.»
Als die Konzessionsvergabe im Bundesrat besprochen worden sei, «kam ich mir vor wie einer in der Willkürherrschaft des kommunistischen Sowjets» vor, sagt Blocher. «Ich hätte diese Dreistigkeiten nie für möglich gehalten! Bundesräte bestimmten, wer ein gutes Programm macht und eine Konzession erhalten soll und wer nicht. Da ist Italien mit Berlusconi weniger schlimm.» Bei Berlusconi wisse man wenigstens, welche Sender ihm gehörten. Blocher: «Und er wird als Regierungschef auch einmal abtreten und seine Fernsehen mitnehmen. Bei uns bleibt das Staatsfernsehen bei der Regierung, auch wenn Herr Leuenberger abtritt.»
«Was da alles ans Tageslicht kam!»
Sogar die Zeitungen würden in der Schweiz vom Bundesrat gesteuert, weil die Verlage über die Finanzierung des Regionalfernsehens und die Konzessionsvergaben an Radios vom Staat abhängig seien. «Das ist wie bei den Hexenverbrennungen», bezeichnet Blocher die Ereignisse rund um die «Basler Zeitung».
Er sei überrascht gewesen von den heftigen Reaktionen. Der NZZ macht er schwere Vorwürfe: «Was da alles ans Tageslicht kam! Zum Beispiel, zu welchen Mitteln der NZZ-Verlag greift, um Konkurrenten zu schädigen.» Auf die Nachfrage, ob die Artikel in der «NZZ am Sonntag» ein Manöver gewesen seien, um den Wert der «Basler Zeitung» zu mindern, sagt Blocher: «Mit Sicherheit. Klar ist, dass die ‹NZZ› an der ‹BaZ› interessiert war und wohl Rache übte.»
Bestreitet finanzielle Zusammenarbeit
Im Interview mit der «SonntagsZeitung» bestreitet der Alt-Bundesrat in einem Boot mit Ex-BaZ-Besitzer Tito Tettamanti oder dem neuen Patron Moritz Suter gesessen zu haben: Ein gemeinsames finanzielles Engagement mit Tettamanti oder Suter nennt Blocher eine «Unterstellung».
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