Wenn der Vermieter die Sozialhilfe einsackt
Wohnungsbesitzer, die Sozialhilfeempfängern überhöhte Mieten abknöpfen, betrieben eine «Art von Sozialhilfemissbrauch», sagt Sozialamtsleiterin Regula Unteregger.

Ein Zimmer ohne Bad, ohne Küche und ohne Waschmaschine – und das für 700 Franken pro Monat. So viel hat der ehemalige SVP-Gemeinderatskandidat Stefan Hofer jenen Sozialhilfeempfängern abgeknöpft, die im Restaurant Löwen in Münchenbuchsee wohnen. Dass Hofer auf diese Weise Geld einnimmt, stösst vielen sauer auf. Doch der SVP-Mann ist nicht der Einzige, der an Sozialhilfeempfängern Geld verdient. Dass Besitzer heruntergekommene Liegenschaften vorzugsweise an Sozialhilfeempfänger vermieten, ist nichts Neues. Erst kürzlich sorgte ein Fall in Zürich für Empörung, und auch Biel geriet deswegen regelmässig in die Schlagzeilen.