Wenn der Preis auf Knopfdruck steigt oder sinkt
Im Westside in Bern testet die Migros Aare neu elektronische Preisschilder. Was im ersten Moment banal klingt, könnte der Anfang einer neuen Ära des Einkaufens sein.

Im Einkaufszentrum Westside testet die Migros Aare seit dieser Woche in drei Geschäften elektronische Preisschilder. Was im ersten Moment nach einer banalen Mitteilung klingt, könnte der Grundstein einer neuen Ära des Einkaufens sein. Digitale Preisschilder erlauben es dem Händler nämlich, die Preise auf Knopfdruck anzupassen. Nun könnte die Glace an einem heissen Tag teurer sein als am verregneten Vortag. Experten rechnen sogar damit, dass uns im Supermarkt dereinst individualisierte Preise erwarten.
Die Migros stellt auf Anfrage klar: Zwar wäre es mit dem System, das nun getestet wird, technisch machbar, Preise gezielt der Nachfrage oder den Stosszeiten anzupassen. «Doch das kommt für uns nicht infrage.» Ebenso sei es ausgeschlossen, dass sich die Preise von Filiale zu Filiale unterscheiden. Andernorts gehören derart variable Preise zum Alltag. In vielen Online-Shops etwa. Und bei den Airlines sind sie nicht mehr wegzudenken. Doch auch im stationären Handel werden sie zum Thema. Medienberichten zufolge experimentierten etwa britische Detailhändler bereits mit dynamischer Preissetzung. So sollen die Preise für Früchte und Gemüse innerhalb eines Tages um bis zu 90 Pennies schwanken.
60 Prozent tiefere Kosten
Die Migros sieht die Vorteile der elektronischen Preisschilder dagegen im geringeren Aufwand gegenüber gedruckten Preisen. Die Migros Aare könne so das Verbrauchsmaterial deutlich reduzieren und das Ausdrucken in jeder Filiale und Einstecken einzelner Etiketten durch das Personal fiele weg. Zudem führe die heutige Preisdynamik im Detailhandel zu häufigen Preisänderungen, die mit dem neuen System viel einfacher angezeigt werden könnten.
Wie viel die Migros sparen würde, will sie nicht sagen. Ein Anbieter digitaler Preisschilder wirbt mit rund 60 Prozent tieferen Kosten. Eine digitale Etikette hat eine Lebensdauer von rund 5 Jahren und kostet zwischen 10 und 30 Franken. Im Pilotversuch werden ab dieser Woche 13000 Supermarkt-, 3000 Elektronik- und 1800 Sportartikel elektronisch angeschrieben. Um die drei Geschäfte im Westside digital aufzurüsten, muss die Migros also 18000 bis 54000 Franken ausgeben.
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