
Ach, wie mich der «Quoten-Sammel»-Journalismus nervt. Jemanden um eine Meinung bitten, eine Gegenmeinung einholen und schon ist der Artikel fertig. Schnell und billig. Und vermeintlich ausgewogen. Noch schlimmer wirds, wenn die Aneinanderreihung von Behauptungen Grundlage von sogenannten Einordnungen und Kommentaren wird. Immer belanglos und oft irreführend. Der strukturell bedingte Abbau des Spezialisierungsgrads im Journalismus ist besonders stossend, wenn es um die Vermittlung komplexer, aber demokratiepolitisch wichtiger Themen geht wie aktuell die Neutralitätsdebatte. Wenn gesagt wird, was jemand behauptet, statt zu sagen, was ist, definiert dann Christoph Blocher, der in der Weltordnung des vorletzten Jahrhunderts verharrt, was Neutralität ist?
Kolumne: Badrans #Korrigendum – Wenn den Journalisten die Expertise fehlt
Waffenausfuhren sind die Achillesferse der Neutralität. In den Medien kann man sich kaum sachlich darüber informieren.