Wegen «Burglind» gibts für die Hausbesitzer keinen Rabatt
Erstmals seit sechs Jahren beteiligt die Gebäudeversicherung Bern ihre Kunden nicht am Gewinn. Dieser ist eingebrochen, weil der Wintersturm über 20000 Häuser beschädigt hat.

Auf dem Weg in die Lenk wurde ein Eisenbahnwagen umgeworfen, auf dem Berner Bahnhofplatz fiel die Weihnachtstanne um – doch die meisten Schäden verursachte der Sturm Burglind am 3. Januar 2018 an Gebäuden.
Die Gebäudeversicherung Bern wurde in der Folge von Schadenmeldungen «überflutet», wie GVB-Chef Ueli Winzenried gestern vor den Medien sagte. Die Versicherung musste die Arbeitszeiten verlängern und temporäres Personal einstellen, um die 20000 Meldungen zu bearbeiten. Resultat: Buglind verursachte im Kanton Bern Gebäudeschäden von 35 Millionen Franken. Auch die beiden folgenden Unwetter namens Evi und Friederike trugen dazu bei, dass bei der GVB die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent stiegen.
Doch nicht nur die Stürme gingen ins Geld: Wegen des turbulenten Börsenjahres mit grösseren Kursstürzen im Dezember 2018 resultierte bei der GVB ein leicht negatives Finanzergebnis. Unter dem Strich fiel der Gewinn von 10 auf 1 Million Franken.
Das bekommen nun die Kunden der GVB zu spüren, also die Besitzer der 400000 Gebäude im Kanton Bern. Die GVB vergünstigte mit den Überschüssen jeweils die kommenden Prämien um rund 15Prozent. 2018 blieb dafür erstmals seit sechs Jahren nicht genügend Geld in der Kasse. So wird die kommende Prämienrechnung ohne den beliebten Rabatt ins Haus flattern.
Tochter in den roten Zahlen
Gar in den roten Zahlen beendete die Privatsversicherungs-Tochter der GVB das Jahr. Deren Chef Andreas Dettwiler begründete den Verlust von 2 Millionen Franken mit dem Finanzergebnis der GVB Privatversicherungen AG: Diese habe ihr Geld zu einem kleineren Teil in Immobilien angelegt als die Muttergesellschaft – und entsprechend mehr in Aktien, die letztes Jahr schlecht abschnitten.
Mehr Kunden, mehr Stellen
Auf dem Markt war die Privatversicherungs-Tochter der GVB hingegen erfolgreich unterwegs: Sie steigerte die Prämieneinnahmen um 11 Prozent, während der Markt lediglich um rund 1 Prozent wuchs. Dettwiler führte dies vor allem auf den schweizweiten Erfolg mit der Gebäudezusatzversicherung gegen Erdbebenschäden zurück.
Gleichzeitig erhöhte sich auch die Stellenzahl der GVB um 9Prozent auf 240. Dies vor allem, weil die GVB Privatversicherungen AG unter anderem den Aussendienst ausgebaut hat.
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