An der Grenze zur ZwangskausalitätWarum gibt es so wenig Maskenlittering?
Selbst wenn sie nicht alles verstanden hat, zieht die Ask-Force erstaunliche Schlüsse.

Wohin mit der Maske, wenn sie verbraucht ist?
«Seit die Maskenpflicht eingeführt wurde, erwarte ich eigentlich Maskenlittering.» Mit diesem einfachen Satz beginnt die E-Mail von Andreas R. Dann aber wird es kompliziert. Herr R. hat nämlich festgestellt, «dass kaum je eine Maske auf dem Boden oder im Zug liegt». Er verweist auf seine «wenigen statistischen Kenntnisse aus einem mühseligen Grundkurs an der Uni». Diese liessen ihn annehmen, schreibt er, dass es eine starke Korrelation zwischen Maskenlittering und regelmässigem Maskenwechseln geben müsste. «Muss ich also schlussfolgern», fragt er, «dass zwar alle Leute Masken tragen, aber doch immer die gleiche? Geschieht das Maskenwechseln am Ende noch weniger häufig als Unterwäschewechseln?»
Niemand von uns hat einen Grundkurs in Statistik, geschweige denn in Statik absolviert. Wir wissen bloss, dass man höllisch aufpassen muss, wenn es um Korrelation und Kausalität geht. Wer sich da zu sehr aus dem Fenster lehnt, steht plötzlich auf tönernen Füssen. Aber trotzdem: Nachdem wir Ihre Zuschrift gelesen hatten, standen bereits die ersten Zweifel vor der Tür – zusammen mit dem Frühling (Zufall?).
Es geht zunächst um Ihre Hypothese: Wenn wir Sie richtig verstanden haben, Herr R., lässt sich diese so zusammenfassen: «Weil man keine Masken herumliegen sieht, werden sie weniger häufig gewechselt als Unterwäsche.» Was wir nicht begreifen: Wie kommen Sie auf diesen Vergleich? Gibt es in Ihrem Quartier ein Problem mit Unterwäschelittering? Oder handelt es sich bloss um die Trümmer eines eingestürzten Spannungsbogens, den Sie in Ihre Frage einbauen wollten?
Einwand Nr. 2: Dass man «eigentlich Maskenlittering» erwarten kann, wenn eine Maskenpflicht eingeführt wird, ist auf einer der niedrigsten Ebenen des stets leicht fluktuierenden Menschenverstandes doch schon fast zwangskausal. Liegt es nicht in der Natur unseres Daseins, dass man nur Dinge wegschmeissen kann, die man bei sich trägt? Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Bei einer allgemeinen Bauchtaschenpflicht käme niemand auf die Idee, eigentlich Maskenlittering zu erwarten.
Zum Schluss unsere Schlussfolgerung: Vermutlich korreliert das, was Sie, Herr R., uns geschrieben haben, schon irgendwie mit dem, was wir nicht verstanden haben.
Wir geben immer alles, aber nicht immer ist das viel: askforce@derbund.ch
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Per Bike rund um den Belpberg - 12 Masken in Feldern und auf der Strasse. Ist das nicht Littering?