Warum die Berner Polizei zur Bombendrohung schweigt
Auch zwei Wochen nach dem Vorfall in der Heiliggeistkirche sind keine Details zum Bombenalarm bekannt. Wie gefährlich war der Zwischenfall wirklich?

Anfang März herrschte in der Berner Innenstadt während Stunden ein Ausnahmezustand. Wegen einer Bombendrohung sperrte die Kantonspolizei das Gebiet um die Heiliggeistkirche ab (der «Bund» berichtete). Knapp zwei Wochen sind seit dem Vorfall vergangen. Nach wie vor hat die Polizei nichts Genaues über den Hergang kommuniziert. Wie ernst war die Drohung? War ein Sprengkörper im Spiel? Wie gefährlich war der Zwischenfall wirklich?
Der Grund für das Schweigen der Polizei liegt daran, dass die Ermittlungen nach wie vor in vollem Gang sind. «Wir können noch keine gesicherten Angaben dazu machen, ob für die Bevölkerung überhaupt eine Gefahr bestanden hat oder nicht», sagt Christoph Gnägi, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern. Offenbar sind die Gegenstände, die die Polizei am Ort des Geschehens sichergestellt hat, nicht ohne weiteres zu klassifizieren. «Ob von einem Gegenstand eine Gefahr ausgeht, lässt sich nicht immer ohne Weiteres optisch oder technisch erkennen», sagt Gnägi. Es liefen deshalb Detailanalysen in einem spezialisierten Labor. Dies nehme mehrere Tage in Anspruch. «Wir sind aber zuversichtlich, dass in den nächsten Tagen Resultate vorliegen und wir weitere Informationen geben können.»
Junger Afghane in U-Haft
Im Fokus der Ermittlungen steht ein 21-jähriger Afghane. Von ihm sollen die Drohungen ausgegangen sein. «Die Person befindet sich in Untersuchungshaft», sagt Gnägi. Es seien psychiatrische Begutachtungen im Gang. Die Motive seien aber noch unklar.
Der letzte Bombenalarm in Bern liegt gut zwei Jahre zurück: Ende 2015 musste der Bereich um den Hauptbahnhof grossräumig abgesperrt werden, als ein verdächtiges Objekt für Aufruhr sorgte. Ein Bombenentschärfungsroboter zerstörte den Gegenstand. Damals kommunizierte die Polizei nur einen Tag später, dass für die Öffentlichkeit nie Gefahr bestanden habe. Wie der «Bund» später aufdeckte, handelte es sich um eine Tonfigur, die ein Kunstschüler gebastelt und in der Nähe des Bahnhofs installiert hatte.
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