Von Graffenried übernimmt Reitschul-Dossier
Bis auf weiteres ist der Stadtpräsident für die Reitschule zuständig.

Alec von Graffenried wird bis auf weiteres für das Dossier Reitschule zuständig sein. Dies wurde an der Sitzung vom Mittwoch beschlossen, teilt der Gemeinderat mit.
Im März 2015 hatte der damalige Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP), im Rahmen des 2013 beschlossenen Rotationsprinzips, das Reitschul-Dossier von Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) erhalten. Gemäss dieser Regelung wird das Reitschul-Dossier zum Jahreswechsel von einer Direktion zur anderen weitergegeben.
Ob es beim Rotationsprinzip bleibt, stehe noch nicht fest, schreibt der Gemeinderat. In den kommenden Monaten werden diese und andere Fragen zur Reitschule und zur Schützenmatte im Gemeinderat diskutiert werden. Die Gespräche zwischen allen Beteiligten werden vorerst unter der Leitung des ehemaligen Bundesrichters Hans Wiprächtiger weitergeführt.
Reitschule und Schützenmatte: städtische Brennpunkte
Das alternative Kulturzentrum sorgt in der Stadt Bern seit einem Vierteljahrhundert für hitzige Diskussionen. Die Reitschule ist unbestrittenermassen eine feste Grösse im Kultur- und Partyleben der Stadt. Doch immer wieder kommt es im Umfeld der Institution zu Gewalt.
Linksautonome, gewaltbereite Chaoten nutzen die Reitschule als Rückszugsort nach Randalen. Eine klare Distanzierung der Reitschule von diesem Treiben fehlt. Die Institution versteht sich als basisdemokratische, alternative Oase in der Wüste von Kommerz, Staats- und Polizeigewalt. Die Betreiber bedauern jeweils die Vorfälle und sehen sich selbst als Opfer. Die Betreiberin könne nicht für alle Ereignisse im Umkreis der Reitschule verantwortlich gemacht werden, heisst es jeweils.
Die Gegend um die Reitschule ist aber auch sonst ein Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Probleme. Die Schützenmatte gilt als stadtbekannter Drogenumschlagplatz. Immer wieder kommt es dort auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Im vergangenen Sommer protestierte die Reitschule mit einer temporären Schliessung gegen die Probleme auf dem Vorplatz. Die Reitschul-Aktivisten sehen die Probleme als Konsequenz einer ihrer Ansicht nach verfehlten Jugend-, Nachtleben-, Sicherheits-, Drogen- und Asylpolitik.
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