«Die schmutzigen Hände» bei Konzert Theater BernVon der unerschütterlichen Sicherheit, im Recht zu sein
Wir machen uns alle die Hände schmutzig: Regisseurin Sophia Aurich trimmt Jean-Paul Sartres 70 Jahre altes Stück mit wenigen Eingriffen zu verblüffender Aktualität.

Menschen sind Schweine. Jedenfalls tragen die fünf Schauspielenden auf der kleinen Bühne in den Vidmarhallen Schweinemasken. Wichtigtuerisch schreiten sie im Raum auf und ab, gestikulieren bedeutungsvoll, deklamieren lautlos und gewinnen ihrem Schweinchengesicht eine erstaunliche Mimik ab – derweil eine Stimme aus dem Off eingespielt wird: Um Nationalismus geht es da, um die Belegung von Gruppen von Menschen mit dem Etikett «gut» oder «böse», um das Bewusstsein, einer Sache zu dienen, die grösser ist als der Mensch selbst, und die unerschütterliche Sicherheit, im Recht zu sein.