Villepin soll verraten, ob tatsächlich Geld floss
Vor acht Jahren starben elf Menschen nach einem Attentat in Pakistan – angeblich, weil die damalige Regierung Schmiergeldzahlungen in das Land stoppte. Der damalige Staatssekretär Villepin sagt nun aus.

Der französische Ex-Premier Dominique de Villepin hat am Donnerstag mit einer Aussage Bewegung in die so genannten Karachi-Affäre gebracht. Bei der Affäre geht es um eine mögliche illegale Wahlkampffinanzierung durch ein Rüstungsgeschäft aus den Neunzigerjahren.
Villepin habe vor dem Untersuchungsrichter die Überzeugung geäussert, dass ein Teil der Kommissionen für einen U-Boot-Verkauf an Pakistan in die Wahlkampfkasse des damaligen Premierministers Edouard Balladur geflossen sei, sagte ein Anwalt am Donnerstag nach der Anhörung in Paris.
Kritik von Anhänger des Präsidenten
Die Affäre, die bereits seit 16 Jahren gärt, sorgt in Frankreich seit einigen Tagen wieder für Aufsehen. Anhänger des Regierungslagers werfen Villepin vor, die Affäre zu nutzen, um indirekt Präsident Nicolas Sarkozy anzugreifen. Sarkozy war damals Balladurs Sprecher und einer seiner engsten Mitarbeiter. Als früherer Haushaltsminister soll er die Gründung eines Finanzinstituts genehmigt haben, über das die Kommissionen abgewickelt wurden. Sarkozy bestreitet dies.
Balladur verlor 1995 die Präsidentschaftswahl gegen Jacques Chirac, unter dem Villepin als Generalsekretär des Elysées im Amt war. Chirac stellte nach seinem Wahlsieg die Kommissionszahlungen an pakistanische Mittelsmänner ein, weil er vermutete, dass sein politischer Rivale Balladur davon profitieren könnte.
AFP/oku/raa
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