Sparvorschlag bedroht StadtgalerieVerliert Bern einen seiner ältesten Kunsträume?
Der Vorschlag des Berner Gemeinderats, die Stadtgalerie zu schliessen, stösst in der Berner Kunstszene auf grossen Widerstand. Doch wie kam die Stadt überhaupt zu einer eigenen Galerie? Und was würde in Bern durch die Schliessung verloren gehen?

54 Jahre sind genug. So sieht es jedenfalls der Berner Gemeinderat in seinem eben präsentierten Sparpaket. Im Abschnitt «Kulturförderung» steht dort unter anderem: «Schliessung der 1967 gegründeten Stadtgalerie Bern. Verzicht auf Galerie für die junge Berner Kunst als nichtkommerzieller Ausstellungsraum und Austauschort für zeitgenössische Kunst.» Der Spareffekt (von einem Gesamtpaket von insgesamt 50 Millionen ab 2024): 220’000 Franken.
Der Vorschlag hat in der Berner Kunstszene ein Beben ausgelöst. In den sozialen Medien formiert sich derzeit Widerstand unter den Berner Kulturschaffenden. Die Bernische Kunstgesellschaft betont in einem Schreiben an den Gemeinderat die Wichtigkeit der Stadtgalerie «als Ausstellungsraum mit überregionaler Ausstrahlungskraft» und fordert, die Entscheidung zu überdenken, auch aufgrund des «marginalen Spareffekts». Ähnliche Argumente kommen von einzelnen Stiftungsratsmitgliedern des Kulturzentrums Progr, wo die Stadtgalerie beheimatet ist.