Umgestaltung Knoten WankdorfVerein präsentiert 23 Alternativen zum offiziellen Projekt
Der Verein Spurwechsel hat Alternativen zur vom Bund geplanten Umgestaltung des Autobahnknotens Wankdorf gesammelt.

Der Verein Spurwechsel Bern, welcher gegen die vom Bund geplante Umgestaltung des Autobahnknotens Wankdorf kämpft, hat am Mittwoch 23 Alternativen zum offiziellen Projekt vorgestellt. Sie sind das Resultat eines Ideen-Wettbewerbs, welcher der Verein im vergangenen Oktober ausschrieb.
Am Mittwochmittag schaltete der Verein die Eingaben auf seiner Internetseite auf. Auffallend ist, dass viele Urheberinnen und Urheber eine Überdachung der Autobahn vorschlagen – oft auch mit dem Ziel, die Berner Allmenden zu verbinden. Einige möchten die Nationalstrasse auch in einen Tunnel verlegen.
Die meisten Eingaben stammen von Privaten, doch auch zwei Parteien, Pro Velo Bern und Architekten haben sich beteiligt. Der Umfang der Eingaben reicht von der Kinderzeichnung bis zum mehrseitigen Planungsdossier.
Der Verein Spurwechsel zählt nach eigenen Angaben 300 Einzelmitglieder und umfasst mehrere Parteien des links-grünen Spektrums bis in die Mitte hinein. Auch werde er von «allen einschlägigen Verkehrs- und Stadtentwicklungsorganisationen» unterstützt.
Bund will entflechten
Das Bundesamt für Strassen Astra will im Raum Wankdorf/Allmend für rund 250 Millionen Franken die Bedingungen für den Langsamverkehr verbessern und bei den Auffahrten zur Autobahn mehr Platz schaffen. Es sagt, es brauche eine Entflechtung des Verkehrs und mehr Rückstauraum. Der Knoten sei ein Unfallschwerpunkt.
Kernstück der neu geplanten Verbindungen für Fussgängerinnen und Velofahrer ist eine neue, geschwungene Brücke quer über den Knoten. Geplant sind für die Automobilisten neue Rampen über die Schermenweg-Strasse und zum BernExpo-Gelände.
Damit werden Kreuzungspunkte reduziert und so kann der Verkehr dosiert werden. Der Bundesrat genehmigte das Projekt im Juli 2020. Bis zum 24. Februar war das Projekt öffentlich aufgelegt.
Die Entflechtung des Knotens Wankdorf gilt als Voraussetzung, um weitere Projekte, etwa den Bypass Bern-Ost, umsetzen zu können. Dieser Bypass umfasst einen Tunnel zwischen der Schosshalde und Muri. Die bisherige A6 wird zum Teil zurückgebaut.
«Spannend, aber…» sagt Astra
Auf Anfrage sprach am Mittwoch Astra-Mediensprecher Mark Siegenthaler von spannenden Ansätzen in den Wettbewerbsbeiträgen des Vereins Spurwechsel. «Erstaunlich wenig» bestritten würden die vom Astra geplanten neuen Verkehrsverbindungen. Bei vielen Vorschlägen handle es sich nicht um Alternativen zum offiziellen Projekt, sondern um Projektergänzungen oder -erweiterungen.
Einen der Vorschläge, nämlich die Autobahn zwischen Wankdorf und Muri in einen Tunnel zu verlegen, habe das Astra in einem frühen Projektstudium geprüft – und als technisch nicht machbar verworfen. Auch eine Überdeckung der Allmend sei geprüft und verworfen worden.
Siegenthaler sagt weiter, nach dem Abschluss der öffentlichen Auflage befinde sich das Projekt «nicht mehr in unserer Hand»: Es liege beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Dieses prüfe nun die 47 dagegen eingegangenen Einsprachen. Insofern kämen die Vorschläge des Vereins Spurwechsel «zum jetzigen Zeitpunkt zu spät».
Unter diesem Link finden Sie die Vorschläge in der Übersicht.
SDA/flo
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