Vekselberg stösst die Machtverhältnisse bei Schmolz-Bickenbach um
Umwälzungen vor der nächsten GV beim angeschlagenen Stahlkonzern Schmolz-Bickenbach: Das Bündnis aus den Firmenerben mit dem russischen Oligarch Viktor Vekselberg hat seine Macht gefestigt.

Bei Schmolz-Bickenbach ändern sich die Machtverhältnisse. Für den 13. September ist eine ausserordentliche Generalversammlung (GV) vorgesehen.
Viktor Vekselberg hält über seine Gesellschaft Renova beziehungsweise deren Tochter Venetos Holding nun 25,3 Prozent. Die Anteile kaufte der nunmehrige Ankeraktionär Ende Juni von den Familienerben des ursprünglich deutschen Konzerns, die nun noch 15,2 Prozent am Stahlunternehmen halten.
Deren Gegner haben inzwischen das Handtuch geworfen: Sieben von acht aktuellen Verwaltungsräten, darunter Präsident Hans-Peter Zehnder, wollen auf die GV hin zurücktreten. Fünf neue Kandidaten, darunter zwei Renova-Leute, stehen für die Nachfolge bereit. Zwei weitere Namen sollen später bekannt gegeben werden.
Spannung vor der nächsten GV
Die Venetos Holding und die Familienerben mussten den übrigen Aktionären wegen der Höhe ihres gemeinsamen Anteils ein Übernahmeangebot machen und offerieren pro Aktie 2,85 Franken. Der noch amtierende Verwaltungsrat hält dies für zu wenig und meint, das Unternehmen sei zwischen 3,95 Franken und 5,70 Franken pro Aktie wert.
Am 23. Juli gestand der Verwaltungsrat in einer Vereinbarung Renova/Venetos und den Erben zu, einen vertieften Blick in die Bücher vornehmen zu dürfen und mit den Banken, die dem hochverschuldeten Konzern Geld geben, zu verhandeln. Strittig ist der Umfang einer dringend benötigten Kapitalerhöhung.
An der letzten GV vom 28. Juni beschlossen die Aktionäre auf Antrag des Verwaltungsrates und gegen den Willen der Erben eine Kapitalerhöhung von 330 Millionen Franken. Die GV-Beschlüsse wurden daraufhin von den Erben gerichtlich gesperrt. Der Verwaltungsrat kämpft weiter dafür, dass die Sperre aufgehoben wird.
Die ausserordentliche GV im September soll entscheiden, wohin die Reise geht. Renova und die Erben werden möglicherweise eine umfangreichere Kapitalerhöhung vorschlagen.
SDA/kle
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