Vandalen zünden «Pflanz-Bus» auf der Warmbächli-Brache an
Die Infrastruktur auf der Brache auf dem Berner Warmbächli-Areal wird immer wieder Zielscheibe von Vandalen. Jetzt hat ein Bus gebrannt.
Geschmolzenes Plastik, russiges Metall, Fetzen eines verkohlten Sitzbezugs: Die Führerkabine des Busses auf dem Warmbächli-Areal im Berner Holligen-Quartier ist ausgebrannt. Am Montagabend, kurz nach elf Uhr, habe eine Anwohnerin die Feuerwehr alarmiert, sagt Marco Steinacher vom Verein Warmbächli-Brache. Diese sei ausgerückt und habe das Feuer mit einem Feuerlöscher bekämpft.
Die Feuerwehr bestätigt den Einsatz. Es sei aber «keine grosse Sache» gewesen, heisst es. Und Regina Aeberli, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, sagt: «Als die Polizei eintraf, war das Feuer bereits gelöscht.» Abklärungen zur Brandursache seien im Gange.
Der Bus ist nicht das einzige Opfer: So seien schon Sofas auf dem Areal angezündet worden, und auch die Solarpanels auf einem Holzspielhaus wurden zerstört. Zudem bleibe oft Abfall liegen. «Gewisse Leute betrachten das Areal leider als Müllhalde», sagt Steinacher.
«Nonno Verdi» als Spielplatz
Und auch der Bus war schon vor dem Brandanschlag Zielscheibe von Vandalen geworden. So hatten Unbekannte etwa einige Scheiben des Busses eingeschlagen. Man habe mittlerweile die meisten Fenster entfernt, «damit es nicht noch mehr Scherben gibt», wie Steinacher sagt.
Dabei wurde das Fahrzeug erst kürzlich vom Burgernziel in das Warmbächli-Areal gezügelt. Es soll als Treibhaus dienen, war aber auch Spielplatz für Kinder, die hier «Buschauffeur» spielten – was nun nicht mehr möglich ist. Gebaut wurde das Fahrzeug mit dem Spitznamen «Nonno Verdi» 1964, es fuhr früher auf dem Berner Verkehrsnetz.
Schlagzeilen machte das Warmbächli-Areal im Mai 2016. Damals kam es nach einem Marsch in die Stadt, der auf eine illegalen Party auf der Warmbächli-Brache folgte, zu Zusammenstössen mit der Polizei. Die Warmbächli-Aktivisten zeigten sich damals «enttäuscht». Er glaube aber nicht, dass die Partyveranstalter deshalb die Täter seien, so Steinacher.
Möglichkeiten, sich vor Vandalen zu schützen, haben die Warmbächli-Aktivisten kaum. Das weitläufige Gelände sei nur schwer abzusperren, sagt Steinacher. Und: «Securitas wollen wir nicht unbedingt.» Das Gelände solle offen bleiben für alle.
Ein temporäres Problem
Steinacher hofft, dass sich mit den wärmeren Temperaturen das Problem von selbst löst. «Der beste Schutz ist, wenn viele Leute auf der Brache sind und etwas läuft.» Pläne zur Belebung hat der Verein bereits: So werden über den Sommer zwei Zirkusse auf dem Areal Halt machen, und ein Gastro-Bus soll für die Verpflegung der Besucher besorgt sein. Zudem sind Kunstveranstaltungen, Filmvorführungen und ein Craft-Beer-Festival geplant. Fix installiert ist etwa ein Abenteuerspielplatz.
Auf dem Warmbächli-Areal stand bis 2013 die Kehrichtverbrennungsanlage. Frühestens 2018 soll das Areal überbaut werden, sechs Genossenschaften haben dazu von der Stadt Bern das Baurecht erhalten. Entstehen sollen 250 Wohnungen.
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