UNO-Blauhelme bewachen das Hotel von Ouattara
Der Machtkampf zwischen dem international anerkannten Wahlsieger Ouattara und bisherigen Präsidenten Gbagbo hält an. Das Hauptquartier von Ouattara ist von Truppen umstellt – tausende verlassen das Land.
Der anhaltende Machtkampf im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste hat mehrere tausend Menschen ins benachbarte Liberia vertrieben. Das Hauptquartier des international anerkannten Wahlsiegers Alassane Ouattara in Abidjan ist weiterhin von Truppen umstellt.
Die vom bisherigen Präsidenten Laurent Gbagbo kontrollierten Truppen blockierten am Dienstag weiter den Zugang zu dem Hotel in der Hafenstadt Abidjan, wo sich Ouattaras Hauptquartier befindet.
Uno-Fahrzeuge sicher Hoteleingang
Mehrere der Strassensperren seien jedoch zurückgesetzt worden, um eine direkte Konfrontation zu vermeiden, berichtete der französische Radiosender RFI. Gepanzerte UNO-Fahrzeuge sicherten den Zugang zu dem Hotel, in dem auch Soldaten der ehemaligen Rebellentruppen FN stationiert sind.
Sowohl Gbagbo als auch der Oppositionspolitiker Ouattara erheben Anspruch auf das Präsidentenamt. Ouattara kündigte an, er wolle am Freitag eine Kabinettssitzung abhalten.
Übernahme zentraler Schaltstellen
Ouattaras Kabinettschef, der ehemalige Rebellenführer Guillaume Soro, hatte für Donnerstag die Übernahme des staatlichen Fernsehsenders und der Regierungskanzlei in Aussicht gestellt. Beide Gebäude werden von Gbagbo-loyalen Truppen bewacht. Soro liess offen, ob die Regierungsgebäude notfalls gewaltsam besetzt werden sollen.
Die unabhängige Wahlkommission hatte Ouattara vor rund zwei Wochen zum Sieger der Stichwahl erklärt. Das Verfassungsgericht, das von einem Parteifreund Gbagbos geleitet wird, erklärte später jedoch Gbagbo zum Sieger.
Die Afrikanische Union (AU) und die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas schlossen die Elfenbeinküste aus ihren Reihen vorläufig aus. Die EU verhängte Sanktionen.
Frauen und Kinder auf der Flucht
Die kritische Lage in der Elfenbeinküste veranlasste über 3500 Menschen, nach Liberia zu fliehen, wie das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag in Genf mitteilte. Täglich würden rund 150 Menschen die Elfenbeinküste ins westliche Nachbarland verlassen. Gegen 200 Ivorer seien nach Guinea geflohen.
Die Mehrheit der Flüchtlinge seien Frauen mit Kindern, die dringend Nahrung, Trinkwasser und Hygieneartikel benötigten, sagte UNHCR-Sprecher Adrian Edwards weiter.
SDA/mrs
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