Unfreiwilliger Abgang des Rolex-Chefs
Bei Rolex gibt es einen abrupten Chefwechsel: Der Verwaltungsrat des Luxusuhrenherstellers hat letzte Woche entschieden, Patrick Heiniger abzusetzen. Dieser wird bereits am 1. Januar vom bisherigen Rolex-Finanzchef Bruno Meier abgelöst, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Heiniger ist erst der dritte Rolex-Chef in der 103-jährigen Unternehmensgeschichte. Er übernahm den Posten 1992 von seinem Vater. Dieser war 1963 vom Firmengründer Hans Wilsdorf eingesetzt worden. Der kinderlose Wilsdorf vermachte das Unternehmen einer Stiftung mit Sitz in Genf, die mit den Rolex-Gewinnen gemeinnützige Projekte unterstützt. Weil der Konzern mit geschätzten 4,8 Milliarden Franken Jahresumsatz de facto keinen Besitzer hat, rätselt die Fachwelt darüber, wer beim verschwiegenen Konzern das Sagen hat – und warum Heiniger abgesetzt wurde. Laut Gerüchten hat er Finanzverluste zu verantworten.«Rolex ist Luxus für Papa»Eric Othenin-Girard, Chefredaktor des Uhrenmagazins «Movment», ortet die Gründe für den Chefwechsel auch bei der Strategie Heinigers: Es habe zu wenig Entwicklung gegeben, zu wenig Neues. Die Jungen kauften sich heute eher eine Hublot oder eine Patek Philippe. «Rolex ist Luxus für Papa», sagt Othenin-Girard. Zudem habe Heiniger den Fehler gemacht, dieses Jahr zu viele Uhren zu verkaufen, was zur Konsequenz habe, dass einige Stücke mit Rabatt auf dem Graumarkt zu haben seien.Der Rolex-Konzern machte auch gestern seiner Verschwiegenheit alle Ehre: Für eine Stellungnahme war niemand zu erreichen. (sul)>
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