Und ewig brodelt es im Strahlenmeer
Der Schweizerpsalm wird dieses Jahr 50, aber gratulieren mag niemand. Die Melodie ist akzeptiert, der Text jedoch berührt die meisten nur noch peinlich. Besserung ist derzeit keine in Sicht.

Seit langem sei er, «wie viele andere Schweizer», unglücklich über den Text des Schweizerpsalms. Die Melodie wirke bei besonderen Anlässen zwar identitätsstiftend, der Text aber sei «mehr als problematisch». Dies sagt der pensionierte Gymnasiumsrektor Gerhart Wagner. Die Liedzeilen täuschten eine allgemeine Frömmigkeit der Schweizer vor, die es längst nicht mehr gebe. Aber auch aus religiöser Sicht sei der Text nicht haltbar, wie ihm von berufener Stelle versichert worden sei. Deshalb könne sich, «streng genommen», weder der Gläubige noch der Ungläubige damit identifizieren.