Und der Kaktus geht – ins Emmental
Im Jura und im Emmental war die Stimmbeteiligung am Wochenende noch weiter unter dem kantonalen Durchschnitt als sonst. Hängt dies mit der Komplexität der Vorlage zusammen – und damit auch mit dem Bildungsniveau?

Die Jungfreisinnigen Burgdorf-Emmental sahen kein anderes Mittel mehr, als zum Kaktus zu greifen. Einen solchen haben sie gestern dem Gemeindepräsidenten von Lützelflüh geschickt. Symbolisch, versteht sich. Bei der Emmentaler Gemeinde war am Sonntag bei der Abstimmung über das Energiegesetz eine sehr tiefe Beteiligung gemeldet worden. Mit 11,8 Prozent bildete Lützelflüh (zunächst) das Schlusslicht aller bernischen Gemeinden. Die Jungfreisinnigen zeigten sich besorgt: Andere Länder beneideten die Schweiz um ihre Demokratie, schrieben sie in einer Pressemitteilung – «und in Lützelflüh macht sich nur gerade jeder Zehnte Gedanken zu den Abstimmungen». Und weiter: «Wir fordern von der Lützelflüher Regierung, dass sie die Verantwortung übernimmt und die politische Partizipation fördert.»