Umstrittene Hinrichtung: Amerikanerin stirbt durch Giftspritze
Erstmals seit fast hundert Jahren ist im US-Bundesstaat Virginia wieder eine Frau hingerichtet worden. Selbst eine Intervention der EU hat nichts genützt.

Wie die Gefängnisbehörden mitteilten, starb Teresa Lewis am Donnerstag (Ortszeit) durch eine Giftspritze. Vor dem Greensville-Gefängnis demonstrierten rund 30 Menschen gegen die Todesstrafe und beteten für Lewis. Die Hinrichtung war besonders umstritten, da der Intelligenzquotient der 41-jährigen Grossmutter nur knapp über dem Wert lag, ab dem Straftäter als geistig behindert gelten und nicht hingerichtet werden dürfen.
Lewis hatte gestanden, im Jahr 2002 zwei 19 und 22 Jahre alte Männer damit beauftragt zu haben, ihren Mann und ihren Stiefsohn umzubringen, um an die Lebensversicherung der beiden zu gelangen. Die Täter, der ältere davon der Liebhaber von Lewis, waren zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Selbst die EU intervenierte
Der US-Supreme Court hatte das Todesurteil gegen die Frau am Dienstag bestätigt. Ein Gnadengesuch lehnte der konservative Gouverneur von Virginia, Bob McDonnell, am Dienstag erneut ab. Unter anderem hat die Europäische Union versucht, die Exekution doch noch zu stoppen. Die EU-Länder wollten ein weiteres Mal an den Gouverneur von Virginia herantreten und ihn bitten, die Todesstrafe in eine Haftstrafe umzuwandeln, hiess es am Donnerstag.
Lewis war die erste Frau seit 1912, die in Virginia hingerichtet wurde. Virginia ist nach Texas der US-Bundesstaat, in dem die Todesstrafe seit ihrer Wiedereinführung in den USA im Jahr 1976 am häufigsten vollstreckt wurde. Seit 1976 wurden in den USA elf Frauen hingerichtet, wohingegen mehr als 1200 zum Tode verurteilte Männer starben.
SDA/jak
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