«Überhaupt keine Besserung»
«Kein Unterschied», sagt ein Mitarbeiter von Contact-NetzMit Interesse lese ich, dass die Aktion «Subers Bärn» von den Initiatoren positiv bewertet wird. Als alter Langzeitarbeitloser, der das «Vergnügen» hat, bei der Citypflege des Contact-Netzes Bern mitzuwirken und gegen das wilde Plakatieren sowie für die Reinigung von Parkanlagen an den Wochenenden eingesetzt zu werden, habe ich in der fraglichen Zeit überhaupt keine Verbesserung feststellen können. Der Abfall – Flaschen, Bierdosen, Becher, Spritzen und vieles mehr – fiel an wie zuvor. Dass die Verursacher dieser Abfallberge nicht dingfest gemacht werden können, leuchtet ein. Wenn Leuten, die ihre «Picknick»-Abfälle liegen lassen, solches nachgewiesen werden sollte, müsste die Aufsicht ja vor Ort präsent sein und warten, bis die Konsumenten den Ort ihres Konsums verlassen. Der Aufwand dafür wäre viel zu gross. In Zusammenhang mit der Diskussion um Aufwand und Ertrag frage ich mich, wie die im Artikel erwähnten Mehrkosten in der Höhe von 91 700 Franken für Einsätze der Citypflege gegen das wilde Plakatieren begründet werden. Die Citypflege ist ein Beschäftigungsprogramm des Contact-Netzes, das ständig «fürsorgeabhängigen Menschen insgesamt 14 Arbeitsplätze zur Verfügung» stellt (zitiert von der Webseite «Citypflege»). Wenn nun eine oder zwei dieser 14 Personen, die als Sozialhilfeempfänger mehr oder weniger ehrenamtlich (also ohne zusätzliche Entschädigung) im Einsatz sind, Wildplakate entfernen, statt einer anderen Beschäftigung nachzugehen, sollten dadurch eigentlich keine Mehrkosten entstehen. Carlos Hunziker BernDie Polizei widme sich lieber den Autofahrern als dem LitteringDer «Bund» berichtet über die Tätigkeit der Polizei im Bereich Kampf gegen das Littering: Vier Bussen seien in einem Monat ausgesprochen worden. Die zu diesem Zweck neu uniformierte Gewerbepolizei hat bei Entsorgungsstellen acht Personen angezeigt! Lakonisch heisst es dann noch: «Die Kantonspolizei, die sich stets geweigert hat, als «Ghüderpolizei» zu fungieren, hat ganze 18 Stunden für den Bereich Littering aufgewendet.» Fünf Seiten weiter erfährt der stutzige Leser, wofür die mehreren Hundert Kantonspolizisten Zeit und Energie aufwenden: Es sind die Autofahrer, die sie ins Visier genommen haben. Insgesamt verhängten sie letztes Jahr sage und schreibe 198 648 (!) Ordnungsbussen wegen Tempoüberschreitungen und 8427 Verzeigungen. Hier bei den Automobilisten also ist das Kerngeschäft unserer Polizisten, der Dreck, die Schmierereien und die achtlos weggeworfenen Gegenstände interessieren sie nicht. Dies obwohl auch diese gemäss Bussenverordnung zu ahnden sind. Oder etwa das geltende Vermummungsverbot bei Demonstrationen oder die rechtsfreie Situation und Drogenszene vor und in der Reitschule und die zahlreichen Überfälle in Bern! Die Polizei entscheidet unter Deckung durch die politischen Behörden, welche Gesetze sie anwenden will und welche sie links liegen lässt. Der Rechtsstaat lässt grüssen!Erwin Bischof Bern>
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