Türkei bricht diplomatische Zelte in Syrien ab
Die Türkei richtet eine deutliche politische Botschaft an das Assad-Regime: Sie hat die Botschaft in Syrien geschlossen. Präsident Erdogan beriet derweil mit den USA über eine Unterstützung der Rebellen.

Die Türkei hat heute ihre Botschaft in Syrien geschlossen. Wegen der Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen seien die Aktivitäten der Botschaft bis auf weiteres ausgesetzt, sagte ein türkischer Diplomat.
Das gesamte türkische Botschaftspersonal hat demnach die syrische Hauptstadt Damaskus verlassen. Aus dem Umfeld der türkischen Regierung war von einer «starken politischen Botschaft» an die Regierung von Präsident Bashar al-Assad die Rede. Das türkische Generalkonsulat im nordsyrischen Aleppo nahe der Grenze zur Türkei soll dagegen geöffnet bleiben.
Bruch mit dem Regime
Mit der Schliessung der Botschaft folgt Ankara dem Beispiel mehrerer EU-Staaten, der USA und der sechs Golfmonarchien. Auch die Schweizer Botschaft ist seit dem 29. Februar vorübergehend geschlossen.
Die Türkei, die einst enge Beziehungen zum Nachbarn Syrien pflegte, hat wegen des seit einem Jahr anhaltenden gewaltsamen Vorgehens gegen die Oppositionsbewegung mit Tausenden Toten mit Assads Regierung gebrochen.
Beratungen über Hilfe für Regimegegner
In Istanbul ist für heute ein Treffen verschiedener syrischer Oppositionsgruppen vorgesehen. Die Regierungsgegner, darunter der Syrische Nationalrat, wollen sich vor dem für Sonntag geplanten zweiten Treffen der Freunde Syriens beraten.
Bei der Zusammenkunft arabischer und westlicher Staaten geht es um Hilfeleistungen für die syrischen Regierungsgegner. Auch US-Aussenministerin Hillary Clinton will an dem Treffen teilnehmen. Das erste Treffen hatte Ende Februar in Tunis stattgefunden.
Obama im Gespräch mit Erdogan
Die USA erwägen gemeinsam mit wichtigen Verbündeten, die Rebellen in Syrien zur Eindämmung der Gewalt im Land mit Kommunikationsmitteln, medizinischer Hilfe und weiterer «nicht tödlicher» Unterstützung zu versorgen. Über die Hilfsmöglichkeiten sprach US-Präsident Barack Obama gestern bei einem privaten Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Seoul.
Dort wollten die beiden Staatsmänner an einem internationalen Atomsicherheitsgipfel teilnehmen. Gerade eine Unterstützung bei der Kommunikation könne für die Bemühungen der syrischen Opposition entscheidend sein, sagte der stellvertretende Sicherheitsberater für strategische Kommunikation im Weissen Haus, Ben Rhodes, gestern.
SDA/rbi
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch