Tschäppät klar bestätigt
Bern hat am Sonntag seinen Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät erwartungsgemäss für vier weitere Jahre bestätigt. Der 56-jährige Sozialdemokrat erhielt 19'797 Stimmen. Er siegte deutlich gegen Herausforderin Barbara Hayoz, die 12'116 Stimmen machte.
Gemeinderat Tschäppät, der vor vier Jahren das Stadtpräsidium vom abtretenden Parteikollegen Klaus Baumgartner übernahm, hatte im Wahlkampf die baulichen Verdienste seiner Amtszeit hervorgestrichen, darunter den neuen Bahnhofplatz, den Bundesplatz und neue Wohnbauten. Aber auch die gelungene Euro 08 wurde positiv vermerkt.
Tschäppät lag mit 19'797 Stimmen deutlich vor Finanzdirektorin Hayoz. Diese hatte sich auf der Liste «Bürgerliche Mitte» für verbesserte Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, rasche Steuersenkungen sowie ein attraktives Wohnumfeld, Sicherheit und Sauberkeit stark gemacht.
Hayoz erreichte 12'116 Stimmen und war damit nur leicht besser als der inzwischen verstorbene Kurt Wasserfallen (FDP), der vor vier Jahren ebenfalls ums Stadtpräsidium gekämpft hatte und gegen Tschäppät auf 11'463 Stimmen gekommen war.
Keine Chance hatte der 53-jährige Altrocker, Security-Unternehmer und Helikopterpilot Jimi Hofer, der als parteiloser Rechtsaussen die links-grüne Ideologie für ein Chaos in der Bundesstadt verantwortlich machte. Er landete mit 1834 Stimmen abgeschlagen auf dem dritten Platz. Der Anführer der Berner Broncos, der auf keinen Fall Politiker sein will, schlug unter anderem uniformähnliche Kleidung für alle Lehrer und Schüler vor.
Gemeinderatsresultate erst um 21 Uhr
Die ursprünglich für 20 Uhr angekündigten Resultate für den vor vier Jahren von sieben auf fünf Sitze verkleinerten Gemeinderat (Stadtregierung) verzögern sich um eine Stunde. Grund für die Verzögerung sei die neue Software, so der städtische Informationschef Walter Langenegger.
Auf vier Listen kandidierten zwölf Personen, darunter alle Bisherigen. Es sind dies neben Tschäppät die 56-jährige Sozialdirektorin Edith Olibet (SP) und die 46-jährige Baudirektorin Regula Rytz vom Grünen Bündnis GB.
Dazu kommen Finanzdirektorin Hayoz sowie Sicherheitsdirektor Stephan Hügli. Der 50-Jährige war im Nachgang zu den wüsten Krawallen im Herbst 2007 während der SVP-Kundgebung von der FDP nicht mehr portiert worden und trat auf der Liste «Die Mitte - gemeinsam für Bern» an.
Hofer auch für Gemeinderat im Rennen
Auf der Liste der «Bürgerlichen Mitte» stieg der 37-jährige Stadtrat und CVP-Generalsekretär Reto Nause ins Rennen um einen Regierungssitz. Als parteiloser Rechtsaussen will auch Alt-Rocker Hofer in die städtische Exekutive.
Tschäppät leicht schwächer als 2004
Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät hat bei seiner Wiederwahl am Sonntag leicht schwächer abgeschnitten als noch vor vier Jahren. Damals kam Tschäppät auf 61 Prozent der Stimmen, am Sonntag auf rund 59 Prozent.
Hayoz kam auf einen Stimmenanteil von 38,9 Prozent während vor vier Jahren der damalige Herausforderer, der inzwischen verstorbene Kurt Wasserfallen (FDP), auf 34,9 Prozent kam.
Obschon Hayoz als integrativer galt als seinerzeit Wasserfallen, habe sie nicht über das bürgerliche Segment hinaus mobilisieren können, erklärte Politologe Werner Seitz auf Anfrage.
Der dritte Anwärter aufs Stadtpräsidentenamt, Jimy Hofer kam immerhin auf 5,4 Prozent, etwas mehr als vor vier Jahren der inzwischen ebenfalls verstorbene Daniele Jenni (GPB), der auf rund 4 Prozent kam.
Weitere Resultate folgen
Die Resultate der Gesamterneuerungswahl im bisher ebenfalls rot-grün-dominierten Stadtparlament, dem 80-köpfigen Stadtrat, wurden für den späteren Abend erwartet (man spricht von 22 Uhr). Hier kandidierten 493 Personen auf 20 Listen.
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