Tödlicher Hass in Ägypten
Ägyptens Militärrat sorgt sich nach dem blutigen Streit zwischen Christen und Muslimen um die Stabilität des Landes.

Bei Zusammenstössen zwischen Muslimen und Christen in Ägypten sind in Kairo zwölf Menschen getötet worden. Ausgelöst hatte den Streit in einem Armenviertel der Hauptstadt eine Beziehungsgeschichte zwischen einer Christin und einem Muslim: Die koptische Christin soll wegen ihres Partners zum Islam übergetreten sein. Die Kopten wollten dies nicht akzeptieren und hielten die Frau in ihrer Gemeinde fest. Deshalb hatten mehrere Hundert Islamisten am Samstag ihre Auslieferung gefordert. Bei der Demonstration vor einer Kirche flogen Brandsätze, und aus umliegenden Häusern soll auf die Menge geschossen worden sein. Unter den Toten sind sechs Muslime. Der seit der Januarrevolution herrschende Militärrat sprach von einer «ernsten Bedrohung für die Nation».