Theorie zur Entstehung von Tschury entkräftet
Wie entstand der Komet Tschury? Nach der Landung der Sonde Philae kann dieses Geheimnis aus der Nähe erforscht werden. Eine mögliche Theorie haben deutsche Forscher nun begraben.
Das Geheimnis seiner genauen Entstehung gibt der Komet «67P/Tschurjumow-Gerassimenko» noch nicht preis. Wissenschaftler konnten aber nun zumindest ausschliessen, dass Magnetismus eine grosse Rolle bei der Bildung des Himmelskörpers spielte, wie sie im Fachmagazin «Science» schreiben.
«Das war eine der möglichen Theorien», sagte Erstautor Hans-Ulrich Auster von der Technischen Universität Braunschweig. Die Forscher hatten mit speziellen Messgeräten, die auf der Raumsonde Rosetta und dem Landeroboter Philae installiert sind, den Magnetismus des Kometenkerns vermessen. «Die Frage war völlig offen. Man war noch nie auf einem Kometen.»
Kein Magnetfeld
Ergebnis: Nichts. Tschurys Kern hat kein Magnetfeld. Bislang galt es als möglich, dass in einer bestimmten Entstehungsphase des Kometen magnetische Kräfte beteiligt waren. Laut Auster gibt es viele weitere Theorien, die es noch zu prüfen gilt.
Die Ergebnisse wollte er auch am Dienstag bei der Generalversammlung der Europäischen Vereinigung für Geowissenschaften (EGU) in Wien vorstellen.
Schweizer Messgeräte
Die Raumsonde mit Schweizer Messgeräten an Bord hatte zehn Jahre gebraucht, um Tschury zu erreichen. Im November wurde das Landegerät dann auf dem Kometen abgesetzt. Philae konnte zwar kurzzeitig einige Daten senden, dann fiel das Landegerät aber wegen Strommangels in eine Art Winterschlaf. Das Aufsetzen des Landers war nicht ganz glatt gegangen.
Trotz Landung in Schieflage: Philae «erschnüffelt» organische Substanzen. (Video: Reuters, 19. November 2014) Das Gerät machte mehrere Hüpfer und kam etwa einen Kilometer vom ursprünglichen Ziel entfernt zum stehen. Eine Katastrophe für einige Experimente, für Auster und seine Kollegen ein Glücksfall: «Uns kam die Sache natürlich entgegen, dass der mehrfach gehopst ist.»
Es konnte dadurch an vier verschiedenen Stellen von Tschury gemessen werden. Solange kein weiterer Komet untersucht sei, müsse man davon ausgehen, dass die Messungen auch für andere Kometen seiner Klasse repräsentativ seien, sagte Auster. Tschury, der einem kilometergrossen Quietsche-Entchen ähnelt, wurde 1969 entdeckt.
SDA/rub
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