Tamedia steigert Gewinn dank Digitalgeschäft
Sinkender Umsatz bei den Printmedien, Wachstum im Internet: Der Medienkonzern Tamedia verzeichnet für das erste Halbjahr 8 Prozent mehr Gewinn und ein Umsatzplus von 6 Prozent.

Ein deutlicher Rückgang der Werbeumsätze hat beim Medienkonzern Tamedia, zu dem auch Redaktion Tamedia gehört, im ersten Halbjahr 2013 den Umsatz bei den Printmedien um 4 Prozent geschmälert. Dank der erstmaligen Konsolidierung von zugekauften Onlineangeboten wie Renovero oder Fashionfriends konnte der Konzern den Umsatz dennoch steigern und das operative Ergebnis verbessern.
Mit 536,8 Millionen Franken fiel der Halbjahresumsatz insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent höher aus, wie Tamedia mitteilte. Parallel dazu ist auch der Betriebsgewinn (Ebit) gestiegen, und zwar um 8,1 Prozent auf 63,8 Millionen Franken.
Zusätzliche Ausgaben für «Metroexpress»
Unter dem Strich resultierte ein Plus von 54,8 Millionen Franken, was rund 20 Prozent weniger ist als im Jahr davor. Der Rückgang des Reingewinns ist aber darauf zurückzuführen, dass 2012 der Verkauf von Radiosendern das Ergebnis aufgepeppt hatte. Auf vergleichbarer Basis ist der Gewinn der Tamedia um 2,6 Prozent gestiegen.
Erstmals einen massgeblichen Beitrag zum Gewinn beigesteuert hat das digitale Geschäft. Neben dem Onlineauftritt von «20 Minuten und der titelübergreifenden Nachrichtenseite Newsnet betreibt das Medienhaus unter anderem die Stellenplattform Jobcloud, den Internetmodeladen Fashionfriends, das Immobilienportal Homegate und die Handwerkerbörse Renovero.
Mit 15 Millionen Franken bei einem Spartenumsatz von 112 Millionen Franken ist der Beitrag an den Konzern-Ebit zwar noch geringer als jener der nationalen Zeitungs- und Zeitschriftentitel. Diese trugen bei einem Umsatz von 193 Millionen Franken 31 Millionen Franken zum Tamedia-Gewinn bei – und dies trotz markant gesunkenen Werbeeinnahmen sowie zusätzlichen Ausgaben für den Relaunch der dänischen Gratiszeitung «Metroxpress» und für eine grössere Reichweite der «SonntagsZeitung».
Einnahmen von Handywerbung steigen
Im Gegenzug wurde aber auch der Ebit-Beitrag des Digitalgeschäfts durch nach Übernahmen übliche Abschreibungen gedämpft. An einer Telefonkonferenz strich Tamedia-Chef Christoph Tonini zudem die positive Entwicklung der Werbeeinnahmen von Smartphone- und Tablet-Applikationen hervor.
Deren Wachstum hinke zwar nach wie vor den Nutzerzahlen hinterher – mittlerweile werden digital 70 Prozent der Inhalte von «20 Minuten» über mobile Geräte angerufen. Mit der Entwicklung sei man aber zufrieden, und zudem habe man inzwischen Fallbeispiele, um Werbekunden aufzeigen zu können, dass Werbung auf den mobilen Geräten funktioniere, sagte Tonini.
Laut Tonini strebt das Zürcher Medienhaus an, 2014 einen Viertel des Umsatzes und einen Drittel des Gewinns im digitalen Geschäft zu erzielen.
Effizienzsteigerung bei Printmedien
Parallel dazu versucht das Unternehmen, auch dem Rückgang im Printgeschäft Einhalt zu gebieten. Auf die Volumenrückgängen in den Druckereien begegnet das Unternehmen mit der Akquisition neuer Druckaufträge – wie etwa jenem der «Basler Zeitung».
Aber auch bei den einzelnen Medientiteln und deren Redaktionen und Verlagen wird gespart. So wurde für die Titel der Westschweiz schon vor einigen Monaten ein Sparprogramm aufgegleist, beim «Tages-Anzeiger» wurden die Print- und Online-Redaktionen zusammengelegt, und zwischen der «Berner Zeitung» und den Tamedia-eigenen Titeln der Zürcher Regionalzeitungen wird eine Kooperation aufgebaut.
SDA/mw
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