Wegen der heterosexuellen JugendlichenSVP-Politiker wollen homosexuelles Schulprojekt verbieten
Freiwillige besuchen Schulklassen und sprechen mit den Schülern über Homosexualität. «Die Jugendlichen schwärmen dann von denen», sagt SVP-Grossrätin Sabina Geissbühler – und will das Angebot stoppen.

Seit mehr als zwanzig Jahren besuchen Aktivisten vom Verein ABQ Schulen, um mit Jugendlichen über Homosexualität zu sprechen. Konservative Politikerinnen wollen das nun verbieten – aus Sorge um die heterosexuellen Jugendlichen. Doch weder Lehr- noch Fachpersonen zeigen dafür Verständnis. Und auch der Bedarf sei noch gegeben, betonen queere Jugendliche. Der «Bund» hat sich mit allen Beteiligten unterhalten.
Mirco Droz – der ABQ-Präsident

«Weil ich es mir in meiner Schulzeit selber für mich gewünscht hätte», sagt Mirco Droz auf die Frage nach dem Grund für sein Engagement. Der heute 25-jährige Journalist in Ausbildung und ABQ-Präsident wurde in der Schule «gemobbt oder zumindest gepiesackt», einfach, weil er schon damals auf Männer stand. Oder besser: Weil er unsicher gewesen sei und nicht zu sich selber habe stehen können. «Denn nachdem ich mich in der 9. Klasse tatsächlich geoutet habe, war es kaum mehr ein Problem.»