SVP-Glarner keift auf Facebook weiter
Mit zwei Frauen lieferte sich Andreas Glarner einen Schlagabtausch auf Twitter. Nun stellt der SVP-Politiker die beiden auf Facebook an den Pranger.

Vor vier Tagen löschte SVP-Nationalrat Andreas Glarner seinen Twitter-Account. Als Begründung nannte er die «Gehässigkeit von der linken Seite», die ihm widerfahren sei. Konkret ging es um diesen Fall: Die Twitter-Nutzerinnen Moni Nielsen und Susanne Oberli hatten Glarner zur Rede gestellt, nachdem dieser vor der Abstimmung über die Revision des Asylgesetzes über Rentner getwittert hatte. Diese müssten angeblich ihre Wohnungen für Asylbewerber räumen.
Für Andreas Glarner scheint die Angelegenheit auch nach dem Twitter-Rückzug noch nicht beendet zu sein. Gestern hat der Politiker nun auf Facebook die Fotos von Nielsen und Oberli gepostet, dazu den Kommentar: «Das sind die beiden Damen, die so fleissig über mich getwittert haben. Aber ich verstehe irgendwie schon, warum sie links und feministisch sind.»
«Brechmittel» und «Hexenball»
Innert Kürze hatte der Post über 100 Kommentare. Darin finden sich Stichworte und Sätze, die sich Glarners Ton anpassen: Von «Zecken», «Brechmittel» und «Hexenball» schreiben Nutzer, von «Sozialweibern, null Schminke, grau und unsexy». Für Moni Nielsen ist klar: Sie ist am «Onlinepranger» gelandet. Zum «Blick» sagt sie: «Ich habe heute noch frei – was gut ist. Denn mit Schlafen war nicht so viel.»
Doch nach Glarners Post liessen auch die Kritiker nicht lange auf sich warten. SP-Nationalrätin Jacqueline Badran sagt zum «Blick»: «Ausgerechnet Glarner, der sich über Anfeindungen auf Twitter beklagt, befeuert auf Facebook dermassen unterirdische Kommentare.» Selbst auf seiner Facebook-Site bezeichnen zahlreiche Kommentierende Glarners Verhalten als eines Nationalrats unwürdig.
Mittlerweile ist auf Facebook auch eine Petition lanciert worden. «Ich dulde keine frauenfeindlichen Nationalräte» fordert von der SVP, Andreas Glarner aus dem eidgenössischen Parlament zu entfernen.
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