Kunstbiennale VenedigSurreale Traumwelten in Zeiten des Kriegs
Die Auseinandersetzung mit Kunst, wie sie die Biennale Venedig vorschlägt, wirkt angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine wie ein aus der Zeit gefallener Sonntagsspaziergang.

Den prominentesten Auftritt an dieser Kunstbiennale in Venedig hat die Afroamerikanerin Simone Leigh. Mit der riesigen Bronzestatue einer schwarzen Schönheit begrüsst sie die Besucher der Grossausstellung im Arsenale. Auf einem ballonartig gewölbten Kleid, das an ein afrikanisches Lehmhaus erinnert, sitzt ein ideal modellierter Kopf. Er leuchtet im Scheinwerferlicht, wenn man zu ihm aufschaut. «Brick House», so der Titel des Kunstwerks, das so statisch ist wie ein Möbel, war vor drei Jahren auf der zur Flaniermeile umgebauten High Line von New York zu sehen. Das Werk steht ganz für schwarzes, weibliches Selbstbewusstsein. Für Stärke und Stolz.